28.11.2012, 17:27 Uhr

Weltbank warnt vor Klimafolgen und finanziert Kohlekraftwerke

Münster – Die Weltbank hat kürzlich mit einer umfangreichen Studie vor den katastrophalen Folgen des Klimawandels insbesondere für die ärmeren Regionen der Erde gewarnt, finanziert aber gleichzeitig über eine Unter-Gesellschaft den Bau von Kohlekraftwerken in Indien. Wie es in einem Artikel des indischen Wirtschaftsblattes "The Hindu Business Line" heißt, hat die für Privat-Kredtie zuständige Einheit der Weltbank, die International Finance Corporation, 450 Mio. US-Dollar für das Megaprojekt Mundra in Indien zur Verfügung gestellt. Tata Power, Indiens größter Stromversorger, will im Rahmen dieses Projekte insgesamt 4.000 Megawatt (MW) neue Kohlekraftwerks-Kapazitäten errichten. Derzeit sind bereits drei der insgesamt fünf geplanten Blöcke mit einer Kapazität von jeweils 800 MW in Betrieb. Wie es in dem Artikel heißt, ist derzeit eine weitere Gruppe der Weltbank, die "Compliance Advisor Ombudsman", damit beschäftigt, zu prüfen, ob die Finanzierung dieses Projekt aus umwelttechnischen und sozialen Kriterien überhaupt hätte finanziert werden sollen. Ein Prüfbericht ist für März 2013 angekündigt worden.

Warnung vor der Erderwärmung

Mitte November 2012 hatte die Weltbank eine mehr als 100 Seiten umfassende Auftrags-Studie mit dem Titel "Turn down the heat" veröffentlicht, worin die Folgen einer Erderwärmung um vier Grad Celsius dargestellt werden. Eine solche Erwärmung hätte demnach eine Reihe von katastrophalen Konsequenzen zur Folge wie extreme Hitzewellen, eine Beeinträchtigung der weltweiten Nahrungsmittel-Versorgung und ein Anstieg des Meeresspiegels, der Hunderte von Millionen Menschen betrifft. Der Report, der vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und von Climate Analytics aus Berlin im Auftrag der Weltbank erstellt wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass vor allem die Armen dieser Welt von den Folgen des Klimawandels betroffen sein werden.

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