15.07.2015, 08:11 Uhr

Hendricks wirbt für Klimaschutz in Israel

Berlin – Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat auf einer Klimakonferenz in Tel Aviv für mehr Klimaschutz geworben. Dabei stand besonders im Fokus, dass Klimaschutz nicht nur Geld kostet, sondern auch das Wirtschaftswachstum fördert.

Die Klimakonferenz, die zum 50. Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel stattfand, soll zu der Entwicklung der israelischen Klimaschutzziele für das Klimaschutzabkommen in Paris beitragen. Hierfür geben immer mehr Länder ihre Ziele bekannt. Allerdings werden die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel durch das historische Atomabkommen mit dem Iran belastet. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt dieses Abkommen, an dem auch Deutschland mitgewirkt hat, kategorisch ab. Für Netanjahu ist es ein "historischer Fehler".

Klimaschutz als "Innovationsmotor"

Auf der Klimakonferenz in Tel Aviv betonte Hendricks vor allem, dass Klimaschutz ein „Innovationsmotor“ für die Volkswirtschaft sein kann. Dies treffe besonders auf ein High-Tech-Land wie Israel zu. So müsse Klimaschutz nicht zwangsläufig die Wirtschaft behindern, sondern kann Chancen bieten, um diese noch zu stärken. Der Beweis dafür sei Deutschland. Seit 1990 wurden die Treibhausgasemissionen in Deutschland um 27 Prozent gesenkt und gleichzeitig ein Wirtschaftswachstum von 39 Prozent erreicht. "Das zeigt, dass man Wirtschaftswachstum und Emissionen entkoppeln kann. Mehr noch: Im 21. Jahrhundert ist Klimaschutz die Voraussetzung für eine wettbewerbsfähige, moderne Wirtschaft und damit für nachhaltigen Wohlstand," erläuterte Hendricks.

Ambitionierte Klimaschutz-Beiträge aller Länder erforderlich

Außerdem setzte sich Hendricks für das Klimaabkommen Ende des Jahres auf der UN-Klimakonferenz in Paris ein, das aus ihrer Sicht nur mit ambitionierten Zielen aller Staaten erfolgreich sein könne. "Von Paris soll ein klares Signal ausgehen: Wir brauchen die gemeinsame Entscheidung aller Länder für einen kohlenstoffarmen und klimafreundlichen Entwicklungspfad," so Hendricks.

Um den Klimaschutz weiter zu unterstützen, haben Hendricks und ihr israelischer Amtskollege eine gemeinsame Absichtserklärung zur Zusammenarbeit im Immissionsschutz unterzeichnet. Durch den Austausch von Wissen und Erfahrungen der Experten aus Deutschland und Israel sollen die besten verfügbaren Techniken bei der Zulassung von Industrieanlagen in Israel angewendet werden, um einen möglichst hohen Umweltschutz zu gewährleisten.

Die Liste der Länder, die bereits ihre Klimaschutzziele für das Klimaabkommen in Paris bekanntgegeben haben, wird derweil immer länger. Mit Singapur und Neuseeland, die im Juli dazugekommen sind, haben jetzt schon 45 Länder ihre Ziele veröffentlicht. Während Singapur nur auf Platz 28 und Neuseeland auf Platz 62 eher unbedeutende CO2 Emittenten sind, haben auch einige der größten Klimasünder ihre Ziele veröffentlicht, darunter die USA und Russland. Am 30. Juni ist dann auch noch China dazugekommen, das mit Abstand für die meisten CO2-Emissionen weltweit verantwortlich ist.

Quelle: IWR Online

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