13.12.2011, 14:32 Uhr

Kanada steigt aus dem Kyoto-Protokoll aus

Ottawa, Kanada/Münster - Nur wenige Tage nach dem Ende der UN-Klimakonferenz 2011 versetzt Kanada die Staatengemeinschaft in Aufregung. Nachdem das Land bereits im Vorfeld der Konferenz Andeutungen gestreut hatte, dass eine Verlängerung des Kyoto-Protokolls mit den bestehenden Teilnehmern nicht sinnvoll sei, verabschiedet sich das Land nun vorzeitig aus dem Vertrag. Kanadas Umweltminister Kent begründete diesen Schritt damit, dass die Ziele, die von der Vorgängerregierung durch die Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls vorgegeben wurden, schlicht nicht erreichbar seien. Die möglichen Kosten durch Strafzahlungen bezifferte Kent mit 14 Milliarden Dollar, wobei dies kaum Auswirkungen auf die Emissionsentwicklung oder die Umwelt habe, da weder China noch die USA mitmachen. Dennoch will das Land auch in Zukunft mit um ein neues Weltklimaschutzsystem verhandeln.

Kanada liegt im globalen Emissionsranking mit rd. 600 Mio. t auf Platz acht und gehört damit weltweit zu den größten Treibhausgasemittenten. Im Rahmen des Kyoto-Protokolls sollte das Land seine Emissionen ursprünglich um sechs Prozent im Vergleich zu 1990 senken. Tatsächlich stiegen die Emissionen seitdem um rd. 25 Prozent an. Bereits im Jahr 2010 hatte das Land seine Klimaschutzziele einseitig nach unten korrigiert.

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