13.07.2015, 12:58 Uhr

Kanadier planen Fabrik für Batterie-Komponenten in Sachsen

Berlin – Der kanadische Batteriehersteller Electrovaya will mit seiner deutschen Tochtergesellschaft Litarion in Sachsen Komponenten für die angeblich "hochwertigste und grünste" Lithium-Ionen-Batterie produzieren. Dieser Stromspeicher soll obendrein auch noch besonders kostengünstig sein.

Wie Dr. Sankar das Gupta, CEO von Electrovaya, und Dr. Armin Modlinger, Director of Process Technology von der Litarion GmbH nun in der kanadischen Botschaft bekannt gegeben haben, wollen sie zusammen eine neue Lithium-Ionen-Batterie entwickeln. Dafür werden die patentierten Technologien der beiden Firmen kombiniert, um eine besonders hochwertige, umweltfreundliche und langlebige Batterie zu einem marktfähigen Preis zu produzieren.

Neue Lithium-Ionen-Batterie: Umweltfreundlich, langlebig und kostengünstig

Die neue Lithium-Ionen-Batterie soll rundum besser sein als herkömmliche Batterien. Sie soll sich durch hohe Sicherheit bei einer längeren Lebensdauer auszeichnen. Gleichzeitig wird die Produktion so angepasst, dass sie umweltfreundlich und trotzdem billiger ist. „Durch den Zusammenschluss können wir eine Lithium-Ionen-Batterie herstellen, die extrem sicher ist und im Vergleich zu anderen Lithium-Ionen-Batterien eine fast doppelt so hohe Lebensdauer hat. Außerdem eliminieren wir das Lösungsmittel N-Methyl-Pyrrolidon (NMP) und machen den Herstellungsprozess vollständig umweltfreundlich und senken darüber hinaus auch die Produktionskosten um bis zu 85 Prozent. Preislich könnten wir damit mit den asiatischen Herstellern mithalten.“ Erklärt Dr. Sankar Das Gupta dazu in Berlin. Bis Ende 2016 soll die Produktion am Sitz von Litarion im sächsischen Kamenz komplett auf die neue Technologie umgestellt werden.

Daimler springt ab, neue Kunden werden gesucht

Ursprünglich war geplant, dass Daimler exklusiver Abnehmer der neuen Batterie sein wird. Nachdem Daimler allerdings ausgestiegen ist, wenden sich die Batteriehersteller von dem Konzept eines einzelnen Kunden ab und wollen die Technologie einem größeren Spektrum an potentiellen Käufern zur Verfügung stellen. Besonders für Unternehmen aus den Branchen der Energiespeicherung von erneuerbaren Energien sowie der Elektromobilität ist die neue Lithium-Ionen-Batterie interessant.

Nach dem Unternehmenszusammenschluss der Electrovaya und der Litarion im April konnten bereits erste Interessenten gewonnen werden. Wie sie am zweiten Juli bekannt gegeben haben, hat der Schweizer Zellenhersteller Leclanché seine Bestellung für Elektroden weiter erhöht. Die zusätzliche Liefermenge soll für die Herstellung einer 4,2 Megawattstunden Lithium-Ionen-Batterie genutzt werden, die die größte elektrische Fähre der Welt in Dänemark betreiben wird.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2015