25.06.2015, 12:21 Uhr

SMA betreibt eigenes Testzentrum für autarke Solar-Diesel-Hybridsysteme

Niestetal - Die SMA Solar Technology AG setzt weiter auf hybride Energieversorgungssysteme. Dazu haben die Solar-Wechselrichter-Spezialisten am Firmen-Hauptsitz im hessischen Niestetal sogar ein eigenes Testzentrum errichtet.

Schwerpunkt des rund fünf Megawatt (MW) großen Testzentrums seien die "Simulation und Analyse verschiedener Betriebsstrategien in hybriden Energieversorgungssystemen". Darüber hinaus könne in dem neuen Zentrum auch das Verhalten unterschiedlicher Komponenten wie beispielsweise Solar- und Batterie-Wechselrichter innerhalb eines derartigen Energiesystems analysiert und optimiert werden.

Testzentrum für weltgrößte PV-Diesel-Hybrid-Kraftwerk in Bolivien genutzt

Im Testzentrum von SMA wird das Verhalten der Systemkomponenten bei Unter- oder Überfrequenz, ausgelöst etwa durch Lastsprüngen sowie der Ausgleich von Spannungsschwankungen untersucht. Zudem soll die autarke Versorgung unterschiedlicher Verbraucher unter die Lupe genommen werden. Im Fokus steht die weitere Ergründung von Photovoltaik-Diesel-Hybridsystemen. Diese umfassen neben Dieselgeneratoren auch regenerative Einspeisung sowie einen Batteriespeicher und sollen viele Systemdienstleistungen zur Frequenz- und Spannungsstabilität in Insel- oder Verbundnetzen abdecken können.

„In unserem Testzentrum können wir den Aufbau von hybriden Energieversorgungssystemen umfassend abbilden. Auch die Konfiguration und Arbeitsweise des derzeit weltgrößten Photovoltaik-Diesel-Hybrid-Kraftwerks Cobija in Bolivien wurden hier gezielt getestet, um dort von Beginn an einen erfolgreichen Betrieb zu ermöglichen“, sagt Volker Wachenfeld, Executive Vice President der Business Unit Off-Grid and Storage bei SMA. Die Betreiber solcher Systeme würde davon profitieren, dass ihre spezifische Konfiguration aufgebaut werde, die Betriebsstabilität sichergestellt und die zu erwartenden Einsparungen etwa beim Dieselkraftstoffverbrauch nachgewiesen werden können, so Wachenfeld weiter.

Nachbildung für Insel-Energieversorgung mit bis zu 20.000 Einwohnern möglich

In dem Testzentrum kann SMA die Systemauslegung auf die individuellen Bedürfnisse der Betreiber hin anpassen und die Verhältnisse vor Ort detailliert nachbilden. Dabei können Rahmendaten wie Lastflüsse, Kabellängen oder Generatorleistung berücksichtigt werden. Potenzielle Fehler wie beispielsweise regelungstechnische Instabilitäten können so frühzeitig entdeckt werden, um mit geeigneten Maßnahmen gegenzusteuern. Das SMA-Testzentrum ist nach Angaben des Unternehmens für die Nachbildung klassischer hybrider Inselstromversorgungen, beispielsweise für Ansiedlungen mit bis zu ca. 20 000 Einwohnern in netzfernen Regionen, Hotelressorts sowie für gewerbliche Verbraucher geeignet.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2015