14.01.2013, 16:00 Uhr

Klimawandel: Warum wir die CERINA-Plan-Initiative brauchen

Münster – Nach einer neuen Studie zum Klimawandel treten Rekord-Hitzemonate rund um den Globus immer häufiger auf. Im Schnitt kommen demnach Rekord-Hitzemonate heute weltweit fünfmal öfter vor, als ohne die globale Erwärmung zu erwarten wäre. In Teilen Europas, Afrikas und Süd-Asiens hat sich die Zahl der monatlichen Hitzerekorde sogar verzehnfacht. 80 Prozent der beobachteten monatlichen Hitzerekorde wären ohne den Einfluss des Menschen auf das Klima nicht zustande gekommen, erklärt das Autoren-Team aus dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und der Universidad Complutense de Madrid.

Todesfälle, große Waldbrände und Ernteverluste durch Hitzewellen

"In den letzten zehn Jahren gab es beispiellose Hitzewellen wie 2012 in den USA, 2010 in Russland, 2009 in Australien oder 2003 in Europa", sagt Leitautor Dim Coumou. "Hitzeextreme verursachen Todesfälle, große Waldbrände und Ernteverluste – Gesellschaften und Ökosysteme sind an solche immer neuen Rekordtemperaturen nicht angepasst". Die nun veröffentlichte Studie stützt sich auf monatliche Temperaturdaten aus 131 Jahren von mehr als 12.000 Punkten rund um die Welt, die von der NASA erhoben wurden. Durch eine umfassende statistische Analyse wurde die Zunahme der Rekorde herausgearbeitet.

Klimaschutz: Begrenzungsmodell Kyoto-Protokoll funktioniert nicht

Zwar wird die Notwendigkeit einer weltweiten Reduzierung der Klimagase angesichts der klimatologischen Entwicklungen immer wieder von den Politikern betont. Doch ein wirksamer Klimaschutz hat sich bislang nicht eingestellt. Der Ausstoß von CO2 wird nicht zurückgefahren, sondern erreicht immer neue Rekordwerte. Allein 2012 stieg der weltweite CO2-Ausstoß auf 34 Milliarden Tonnen und damit auf einen neuen Rekordwert. Im Jahr 1990, dem Basisjahr für das Kyoto-Protokoll, waren es gerade einmal 22,7 Milliarden Tonnen.

CERINA-Plan Initiative: Investieren statt begrenzen

Der Modellansatz mit der Vereinbarung von CO2-Obergrenzen, wie es das Kyoto-Protokoll vorsieht, funktioniert im Ergebnis nicht. Staaten mit hohem CO2-Ausstoß werden nach diesem Mechanismus an den Pranger gestellt und Politiker sorgen sich um die Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Landes. Das Misstrauen zwischen den Ländern und die Befürchtung wirtschaftlicher Nachteile ist hoch.

Einen wirtschaftsfreundlichen Investitionsansatz sieht die CERINA-Plan-Initiative vor, wonach die CO2-Emissionen in den einzelnen Staaten an Investitionen in klimafreundliche Anlagentechniken, wie beispielsweise regenerative Energien, gekoppelt werden. CERINA steht für CO2 Emissions and Renewable Investment Action Plan. Je höher die CO2-Emissionen eines Staates, desto höher die zu tätigenden Klimaschutz-Investitionen im eigenen Land. Klimaschutz kann nach dem CERINA-Plan durch Emissionssenkungen oder durch eine Steigerung der Investitionen geleistet werden. Auf der Webseite www.cerina.org ist die Höhe der zu tätigenden Investitionen für jedes Land dargestellt, um den CO2-Ausstoß weltweit nicht weiter ansteigen zu lassen und auf dem jetzigen Niveau zu halten.

Wie die CERINA-Plan-Initiative unterstützt werden kann

Um die Idee des CERINA-Plans noch stärker in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu verankern, wurde im Jahr 2013 die CERINA-Plan-Initiative gestartet. Diese kann auf vielfältige Weise unterstützt werden. Im Internet unter www.cerina.org sowie bei Facebook und Twitter sind weitere Informationen sowie die Möglichkeiten zur Unterstützung der Initiative aufgezeigt.

CERINA-Investitionsplan statt Kyoto-Begrenzung


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