13.06.2023, 09:51 Uhr

Langfristiger Chartervertrag: RWE baut Offshore-Windparks mit Installationsschiffen von Jan De Nul


© Jan De Nul

Essen - Der wachsende Bedarf an Offshore-Spezialschiffen im Zuge der dynamischen Ausbaupläne von Offshore-Windparks könnte sich zu einem Bottleneck entwickeln. Der Energiekonzern RWE sorgt mit langfristigen Vereinbarungen vor, die den Zugriff auf Schiffe und weitere Offshore-Dienstleistungen sicherstellen.

Das derzeit weltweit größte Hubschiff „Voltaire“ und das Spezialschiff „Les Alizés“ werden künftig exklusiv bei Offshore-Windprojekten von RWE zum Einsatz kommen. Darauf haben sich der deutsche Energiekonzern und die Jan De Nul-Gruppe verständigt. Der Chartervertrag läuft über mehr als fünf (Les Alizés) bzw. mehr als vier Jahre (Voltaire). Der erste Einsatz ist bei RWE-Projekten vor der dänischen und niederländischen Küste geplant.

Strategische Vereinbarungen helfen in derzeit schwierigen Marktumfeld

Der Energiekonzern RWE hat mit der Jan De Nul-Gruppe, einem führenden Anbieter für Offshore-Dienstleistungen mit Hauptsitz in Luxemburg, einen Rahmenvertrag über die langfristige Nutzung von zwei Installationsschiffen unterzeichnet. Eingesetzt werden sollen die hochmodernen Schiffe für die Installation von Offshore-Windturbinen und -Fundamenten. Zudem wurde ein Servicevertag abgeschlossen, der regelt, dass RWE beim Bau von künftigen Offshore-Windparks auf die Dienstleistungen und Lösungen der Jan De Nul-Gruppe zurückgreifen kann. RWE sichert sich durch diese Verträge Schiffskapazitäten und Dienstleistungen in einem angespannten Marktumfeld.

„Durch die Partnerschaft mit Jan De Nul haben wir einen wichtigen Schritt gemacht, um uns die notwendigen Installationsschiffe und Dienstleistungen für die Realisierung unserer großen Offshore-Windparks Thor und Hollandse Kust West VII sowie weiterer Projekte zu sichern. Strategische Vereinbarungen wie diese helfen uns in dem derzeit schwierigen Marktumfeld“, kommentiert RWE Offshore Wind CEO Sven Utermöhlen die Vereinbarungen.

„Diese mehrjährige Vereinbarung schafft die dringend benötigte Planungssicherheit für unsere hochmodernen Installationsschiffe und wird die sichere und effiziente Installation einer großen Anzahl von Offshore-Windparks ermöglichen“, begrüßt Philippe Hutse, CEO von Jan De Nul Offshore Energy die Kooperationsvereinbarung mit RWE.

Mit dem Rahmenvertrag setzen RWE und Jan De Nul ihre langjährige Zusammenarbeit fort. Auch beim Bau des RWE-Windparks Kaskasi vor der deutschen Küste war der maritime Dienstleister beteiligt. Zudem wurde die Jan De Nul-Gruppe kürzlich mit der Verlegung der Export- und parkinternen Kabel für den Offshore-Windpark Thor von RWE beauftragt.

Spezialschiffe stehen für aktuelle und künftige Offshore-Bauprojekte zur Verfügung

Der Rahmenvertrag umfasst die exklusive und langfristige Vermietung der beiden Spezialschiffe „Les Alizés“ und „Voltaire“ an RWE. Die Installationsschiffe der nächsten Generation können bei den aktuellen und künftigen Offshore-Bauprojekten des Unternehmens eingesetzt und bei Bedarf auch für Wartungsarbeiten in den bestehenden Offshore-Windparks von RWE genutzt werden. Die Les Alizés wurde für mehr als fünf Jahre gechartert. Das Spezialschiff kann dank einer Hebefähigkeit von 5.000 Tonnen und einer Ladekapazität des Decks von 61.000 Tonnen Fundamente von modernen Windkraftanlagen transportieren und installieren. Zunächst plant RWE den Einsatz dieses Schiffes bei ihrem dänischen Offshore-Projekt Thor. Die Installation der Fundamente für diesen 1.000-Megawatt-Windpark soll im Jahr 2025 erfolgen.

Voltaire ist das größte Hubschiff der Welt mit einer Krankapazität von 3.200 Tonnen und rund 130 Meter langen Jack-up-Legs. Damit eignet sich das Schiff für die Installation von Windparks der nächsten Generation in tiefen Gewässern. Ab 2027 wird die Voltaire für mehr als vier Jahre von RWE gechartert. Vorbehaltlich der finalen Investitionsentscheidung für das Projekt, könnte die Voltaire zum ersten Mal bei der Installation der Turbinen für den RWE-Windpark Hollandse Kust West VII vor der niederländischen Küste zum Einsatz kommen.

Quelle: IWR Online

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