Manz erhält riesigen Solarauftrag
Reutlingen – Die Manz AG hat einen riesigen Auftrag aus China erhalten. Der deutsche Photovoltaik-Zulieferer wird Chinas größte Fabrik für CIGS-Solarzellen beliefern. Manz bezeichnet die neue Bestellung als Durchbruch.
Manz wird die Produktionsanlagen für Chinas größtes Werk zur Herstellung von Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid (CIGS) Dünnschicht-Solarzellen liefern. Diese Zellen zeichnen sich durch einen hohen Wirkungsgrad und gute Widerstandsfähigkeit aus. In einer umfangreichen Forschungskooperation soll der Wirkungsgrad noch weiter verbessert werden.
Manz liefert Produktionsanlagen für Chinas größte CIGS-Fabrik
Die Manz AG hat mit der Shanghai Electric Group Co., Ltd., einem Mischkonzern im Anlagenbau, und der Shenhua Group Co., Ltd., Chinas größten Kohleunternehmen, eine strategische Zusammenarbeit im Bereich der CIGS-Dünnschicht-Solartechnologie vereinbart. Manz wird eine CIGS-Produktionslinie mit einer Kapazität von 306 Megawatt (MW) sowie eine CIGS-Forschungslinie mit 44 MW Kapazität liefern. Das Auftragsvolumen beträgt 263 Millionen Euro.
Einsatzort der Produktionslinie ist die „CIGSfab“. Diese Fabrik wird ab 2017 im zentralchinesischen Chongqing errichtet und nach Fertigstellung 2018 die größte Linie in China und die zweigrößte der Welt sein. Manz sieht in diesem Auftrag angesichts des weltweiten Potenzials lediglich einen ersten Schritt. Die drei Unternehmen wollen zudem ein Equipment-Joint-Venture für den Vertrieb und Ingenieurdienstleistungen in China gründen, an dem Manz mit 56 Prozent beteiligt ist.
Forschungspartnerschaft soll Herstellungskosten weiter senken
Die strategische Partnerschaft umfasst auch die Gründung eines Forschungs-Joint-Ventures, das die 44-MW-Forschungslinie betreiben wird. Manz verkauft dazu die bestehende CIGS-Forschungsgesellschaft "Manz CIGS Technology GmbH" für 50 Mio. Euro an das neue Joint Venture. Am Joint Venture wird sich Manz zu 15 Prozent beteiligen, was wiederum einer Investitionssumme von 25 Mio. Euro entspricht. Für die kommenden fünf Jahre wurde eine Standort- und Arbeitsplatz-Garantie für Manz CIGS Technology vereinbart.
Manz hat bei der Entwicklung der verkauften CIGS-Produktionstechnik eng mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) zusammengearbeitet und hat dadurch exklusiven Zugriff auf die CIGS-Dünnschicht-Technologie mit einem Weltrekordwirkungsgrad auf Glas von 22,6 Prozent.
Manz: „Vereinbarung markiert den Durchbruch“
„Diese Zusammenarbeit ist absolut einmalig in der weltweiten Solarindustrie“, kommentiert Dieter Manz, Vorstandsvorsitzender und Gründer der Manz AG, den Auftrag. „Für unser Solargeschäft markieren die heutigen Vereinbarungen den Durchbruch. Das Vertrauen in unser exzellentes Können als Ingenieure und Maschinenbauer zahlt sich nun aus.“ Der Auftrag ist der die mit Abstand größte Bestellung in der Unternehmensgeschichte. Die Aktie des PV-Spezialisten legt im heutigen Xetra-Handel bislang um 8,0 Prozent auf 38,15 Euro zu.
Quelle: IWR Online
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