Mercedes-Benz Energy und Andritz starten Energiespeicher-Kooperation
© Mercedes Benz Energy / Andritz
Graz, Wien, Kamenz - Die Mercedes Benz Energy GmbH und Andritz kooperieren künftig bei der Wasserkraftnutzung. Durch die Kombination mit Speicherbatterien ergeben sich für die Wasserkraft neue Optionen auf dem Markt für Systemdienstleistungen.
Mercedes-Benz Energy setzt bei seinen stationären Energiespeichern vor allem auf die Wiederverwendung von Batterien, die vorher in Fahrzeugen im Einsatz waren. Die Kooperation von Mercedes-Benz Energy mit Andritz verbindet langjähriges Know-how in der Wasserkraft- sowie Batterietechnologie und eröffnet damit neue Möglichkeiten für den Wasserkraftmarkt.
Kombination aus Speicher und Wasserkraftanlage gleicht Stromnetzschwankungen aus
Die Mercedes-Benz Energy GmbH und der internationale Technologiekonzern Andritz haben eine Kooperationsvereinbarung zum Einsatz von Hybrid-Energielösungen für den Wasserkraftmarkt auf Basis stationärer Energiespeichersysteme unterzeichnet. Dabei kombinieren die Tochtergesellschaft der Mercedes-Benz AG und das zu den weltweit führenden Anbietern von elektromechanischen Ausrüstungen und Dienstleistungen für Wasserkraftwerke gehörende Unternehmen Andritz ein Wasserkraftwerk mit einem stationären Energiespeicher. Dieser basiert auf automobilen Lithium-Ionen-Batteriesystemen von Mercedes-Benz.
Im Vergleich zu einer konventionellen Wasserkraftanwendung kann damit der Betriebsbereich der Maschinensätze je nach Größe der Batterie erweitert werden. Da die gespeicherte Energie sehr schnell zur Verfügung gestellt werden kann, bietet sie Kraftwerksbesitzern und -betreibern neue Möglichkeiten, die Auswirkungen einer volatilen elektrischen Netzeinspeisung auszugleichen, wie sie sich durch den Betrieb von Windenergie- und Solaranlagen ergeben können, so die Kooperationspartner. Gleichzeitig kann die Lebensdauer der mechanischen Komponenten verlängert werden, da durch die Kopplung zwischen der Wasserkraftanlage mit einem Batteriespeicher deutlich weniger Stellbewegungen an der Mechanik des Wasserkraftwerks notwendig werden. Darüber hinaus eröffne die Hybridlösung neue Ansätze für die Bereitstellung von Netzdienstleistungen wie z.B. Black-Start-Unterstützung und virtuelle Schwungmasse.
Mercedes-Benz Energy setzt auf Wiederverwendung von Batterien
Die Batterielösung kann nach Angaben der Unternehmen für alle Arten und Größen von Wasserkraftwerken (niedrige Fallhöhe, Laufkraftwerk, große Fallhöhe) zur Anwendung gebracht werden, unabhängig vom Turbinentypen. Sie deckt Batteriekapazitäten von 200 kWh bis zu 10 MWh ab und kann sowohl in neue Anlagen installiert als auch bei Bestandsanlagen nachgerüstet werden. Bei den von Mercedes Benz Energy verwendeten Batterien handelt es sich nach Angaben des Unternehmens um Speichereinheiten, die bereits zuvor im Bereich Elektromobilität eingesetzt wurden und anschließend als stationäre Energiespeicher eine weiteren Nutzung zugeführt werden. Dazu Dr. Martin Zimmermann, Leiter Global Service & Parts Mercedes-Benz Cars: „Die Batterie gehört zu den werthaltigsten Komponenten im Fahrzeug. Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit des lokal emissionsfreien Fahrens ist also auch, sie so lange wie möglich im Kreislauf zu halten“. Mercedes Benz setze dabei auf Konzepte, die eine hochwertige Wiedergewinnung der wertvollen Bauteile bzw. Inhaltsstoffe ermöglichen: Reuse, Remanufacturing und Recycling. Mit seiner hundertprozentigen Tochter Mercedes-Benz Energy hat sich Mercedes-Benz besonders auf Reuse in Form von stationären Energiespeichern fokussiert, da sich eine Plug-in- oder Elektrofahrzeugbatterie nach dem Ende des mobilen Betriebs für stationäre Batteriespeicher weiterverwenden lässt.
Quelle: IWR Online
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