14.02.2014, 16:07 Uhr

Netzausbau beschäftigt Bundestag: Grüne wollen mehr Erdkabel

Berlin – Die Blockadehaltung von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer zum Thema Netzausbau hat nicht nur die Energiebranche schockiert, sondern auch die Opposition im Bundestag auf den Plan gerufen. Auf Verlangen von Bündnis 90/Die Grünen hat sich der deutsche Bundestag im Rahmen einer aktuellen Stunde mit dem Stromnetzausbau in Deutschland beschäftigt.

In der Plenarsitzung wurde die Haltung der Bundesregierung zur Forderung der bayrischen Landesregierung nach einem Moratorium beim den Ausbau der Stromnetze diskutiert. Von den Grünen ernteten die Bayern erwartungsgemäß Unverständnis.

Grüne wollen mehr Erdverkabelungen

Dr. Julia Verlinden (B90/Grüne) sieht durch Seehofers Forderungen und das Infragestellen des Netzausbaus das weitere Vorgehen zur Realisierung der Netzausbaupläne blockiert. „Der Netzausbau ist wichtig und muss beschleunigt werden“, so die Energiesprecherin der Grünen. Dabei legt sie den Fokus auf eine transparente Planung, welche die Menschen vor Ort mit einbezieht. Gleichzeitig fordert Verlinden, dass es mehr Möglichkeiten für Erdkabelverlegungen geben müsse. Diese sollen für mehr Akzeptanz in der Bevölkerung sorgen. Die aktuellen Diskussionen sehen die Grünen als absurd an. „Die Forderung nach dem Netzausbaustopp gefährdet insbesondere die Versorgungssicherheit in Bayern“, betonte Verlinden.

CDU-Mann Fuchs hält Seehofer den Rücken frei

Für die Union sprach Dr. Michael Fuchs (CDU), der seinen Kollegen von der Schwesterpartei aus Bayern in Schutz nahm. „Die CSU hat nicht gesagt Sie will den Ausbau nicht. Sie möchte ein Moratorium machen, um innerhalb dieser Phase zu klären, wo der 50 km Korridor denn hin soll“ so Fuchs. Auf der anderen Seite legt auch er Wert darauf, dass dies so schnell wie möglich passiert. „Fest steht, wir brauchen diese Ost–Süd Trasse“, forderte der Unions-Energiepolitiker.

Die Forderungen von Verlinden nach mehr Erdkabelverlegungen hält Fuchs für unbezahlbar und nicht umsetzbar. Er wirft den Grünen Scheinheiligkeit vor. Einerseits würden diese auf Bundesebene die CSU als Netzausbaugegner darstellen und andererseits regional mit Projekten gegen Pumpspeicherwerke und den Netzausbau wettern.

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