26.10.2017, 14:24 Uhr

Neuseeland will bis 2050 klimaneutral sein

Flagge von Neuseeland
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Flag_of_New_Zealand.svg

Münster – In Neuseeland ist Jacinda Ardern nach schwierigen Koalitionsverhandlungen als neue Premierministerin vereidigt worden. Nun bekräftigte die neue Regierungschefin das Ziel eines CO2-neutralen Landes.

Neuseeland bezieht bereits heute einen Großteil seiner Elektrizität aus regenerativen Quellen. Bis zur Mitte des Jahrhunderts will das ozeanische Land jedoch vollständig ohne CO2-Emissionen auskommen.

CO2-Handelssystem soll auf die Landwirtschaft ausgedehnt werden

Dieses Ziel bekräftige nun die neue Ministerpräsidentin Jacinda Ardern. Die Sozialdemokratin ist nach komplizierten Koalitionsverhandlungen die weltweit jüngste weibliche Regierungschefin. Ardern kündigte laut Medienberichten ein Nullemissionsgesetz (Zero Carbon Act) an, das das bestehende Emissionshandelssystem auf alle Sektoren ausdehnen und damit auch die Landwirtschaft umfassen soll. Dazu soll eine unabhängige Kommission für den Klimawandel geschaffen werden, die die Erfassung aller Sektoren und Klimagase sicherstellen soll. Den Schritt unterstütz demnach auch die populistische New Zealand First Partei (NZF), die Teil der neuen Regierung ist.

Stromversorgung in Neuseeland bereits heute CO2-arm

Neuseeland erzeugt bereits heute knapp 80 Prozent seiner Elektrizität mit regenerativen Anlagen, vorwiegend Wasserkraft (Mittel 2011 bis 2014). Bereits 2015 hat der neuseeländische Energieversorger Genesis Energy angekündigt, das letzte Kohlekraftwerk des Landes bis 2018 zu schließen. Mit der Verpflichtung zur vollständigen CO-Neutralität muss das Land mit 4,6 Millionen Einwohnern nun auch weitere Sektoren wie Mobilität und Landwirtschaft mit einbeziehen.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2017