Photovoltaik-Industrie: Meyer Burger baut Stellen ab
Thun – Die Meyer Burger Technology AG hat ein breit angelegtes Strukturprogramm eingeleitet. Diese Maßnahmen bleiben nicht ohne Folgen für die Mitarbeiter.
Das Programm des Maschinenbauers für die Solarindustrie hat zum Ziel, das gesamte Unternehmen umfassend in den strategischen Technologiebereichen mit Fokus auf die Photovoltaik Anwendungsmärkte zu stärken und die Flexibilität gegenüber den Absatzmärkten zu erhöhen, heißt es.
Meyer Burger baut bis zum Jahresende 16 Prozent des Personalbestands ab
Zudem will Meyer Burger das globale Service-Geschäft verstärken und innerhalb der lokalen Kunden- und Anwendungsmärkte individuell ausbauen. Durch das Strukturprogramm werden die operativen Gesamtkosten nochmals nachhaltig um rund 50 Mio. schweizer Franken (CHF, 58 Mio. Euro) gesenkt. Durch die geplanten Maßnahmen wird der Personalbestand gegenüber Jahresmitte 2016 bis zum Jahresende 2016 nochmals um rund 250 Stellen oder 16 Prozent gesenkt. Ein Drittel davon betrifft Stellen in der Schweiz, insbesondere am Standort Thun. In der Schweiz soll umgehend zusammen mit den Arbeitnehmervertretern ein entsprechendes Konsultationsverfahren starten.
Weitere umfassende Strukturanpassungen notwendig
Meyer Burger hat in den vergangenen fünf Jahren nach eigener Darstellung aufgrund der äußerst herausfordernden Situation in der Solarindustrie bereits zahlreiche Maßnahmen zur Reduktion der operativen Kosten, Strukturbereinigungen und Kapazitätsanpassungen durchgeführt und das Niveau beim Personal- und Betriebsaufwand von 330 Mio. CHF im Geschäftsjahr 2011 um über 36 Prozent auf 210 Mio. CHF für das Geschäftsjahr 2015 reduziert.
Im ersten Halbjahr 2016 hat Meyer Burger erstmals seit 2012 auf Stufe EBITDA wieder die Gewinnzone erreicht. Damit das Unternehmen langfristig und nachhaltig auch auf Stufe Nettoergebnis die Gewinnschwelle erreichen kann, sind laut Meyer Burger weitere umfassende Strukturanpassungen notwendig.
Optimierungen und Straffung an den Standorten
Die Organisationsstrukturen und Produktionseinheiten an den Technologie- und Produktionsstandorten werden weiter optimiert und auf die Kerntechnologien ausgerichtet. Zudem werden in Asien weitere Kapazitätsanpassungen vorgenommen. Die Abteilung für Forschung und Entwicklung, die weltweite Verkaufs- und Serviceorganisation, wie auch gewisse Teile des Produkteportfolios werden weiter gestrafft. Insgesamt führen die Maßnahmen zu einer sehr schlanken Unternehmensstruktur mit Fokus auf Highend Anwendungsmärkte in der Photovoltaik.
Die außerordentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Strukturprogramm werden die Jahresrechnung 2016 einmalig mit rund CHF 3 bis 4 Mio. belasten.
Pauli: Ertragskraft weiter steigern – Aktie legt leicht zu
Peter Pauli, CEO von Meyer Burger: „Die Verbesserungen im ersten Halbjahr 2016 seitens der Absatzmärkte aber auch in Bezug auf die operativen Ergebnisse waren sehr erfreulich. Dennoch müssen wir es schaffen, das Unternehmen auch auf Stufe Nettoergebnis nachhaltig wieder in die Gewinnzone zu bringen. Wir wollen unser Unternehmen für die Zukunft schlanker, flexibler und noch fokussierter auf die Highend Anwendungsmärkte in der Photovoltaik ausrichten. Dazu sind leider auch einschneidende Maßnahmen in der Organisationsstruktur notwendig. Diese Entscheidung fällt uns nicht leicht. Mit diesem neuen Strukturprogramm werden aber die Voraussetzungen geschaffen, dass Meyer Burger ihre operative Ertragskraft nochmals steigern kann und weiterhin von ihrer starken Marktposition profitiert.“
Die Aktie von Meyer Burger kletterte im Handel am Donnerstag (29.09.2016) nach der Veröffentlichung um 0,5 Prozent auf 3,05 Euro (Börse Stuttgart). Das Wertpapier, das seit 2007 an der Börse gehandelt wird und auch im RENIXX World Aktienindex gelistet ist, bewegt sich derzeit nur knapp über dem Allzeittief bei rund drei Euro, welches im Juni deises Jahres markiert wurde.
Quelle: IWR Online
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