Rekordkurs: Globale Offshore-Windkraftleistung wächst um 14 Prozent – China und das Vereinigte Königreich führen weiterhin den Markt an

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London - Die weltweit installierte Offshore-Windkraftkapazität ist im vergangenen Jahr um 14 Prozent auf 85,2 Gigawatt (GW) gestiegen. Das geht aus dem aktuellen „Energy Pulse Insights Offshore Wind Report“ des Branchenverbands RenewableUK hervor, der einen Tag vor Beginn der Global Offshore Wind 2025-Konferenz in London veröffentlicht wurde.
Der globale Markt für Offshore-Windenergie befindet sich laut dem aktuellen Branchenreport 2024 weiterhin auf Wachstumskurs. Immer mehr Länder setzen auf diese Schlüsseltechnologie der Energiewende. Bereits im Jahr 2026 könnte die Marke von 100 GW installierter Offshore-Leistung überschritten werden. Bis 2030 ist laut Verbandsprognose nahezu eine Verdreifachung auf rund 250 GW (250.000 MW) möglich.
Globaler Offshore-Zubau steigt 2024 um 14 Prozent
Der Zuwachs von 10,5 GW (10.500 MW) im vergangenen Jahr entspricht einer Strommenge, die ausreicht, um mehr als elf Millionen britische Haushalte ein ganzes Jahr lang zu versorgen, heißt es in der Mitteilung. Im aktuellen globalen Ranking führt laut dem Branchenverband Renewable UK auf Platz 1 China mit einer Gesamtleistung von 42.900 MW, gefolgt von Großbritannien (15.600 MW), Deutschland (9.000 MW), Niederlande (5.400 MW), Taiwan (3.040 MW), Dänemark (2.700 MW), Belgien (2.300 MW), Vietnam (1.600 MW) und Frankreich (1.500 MW). Auf die Kategorie „Sonstige Länder“ entfallen weitere 1.300 MW Offshore Windkraftleistung.
Die Branche blickt zuversichtlich in die Zukunft: Laut Bericht befinden sich derzeit weltweit Offshore-Projekte mit einer Gesamtkapazität von 27,3 GW im Bau. Damit werde die symbolische Marke von 100 GW installierter Kapazität voraussichtlich Mitte nächsten Jahres erreicht, so die Autoren.
„Es ist großartig zu sehen, dass die weltweite in Betrieb befindliche Offshore-Windkraftleistung deutlich zunimmt und dass es eine vielversprechende Projektpipeline für die Zukunft gibt, da jedes Jahr neue Länder in den Markt eintreten.“, so Jane Cooper von Renewable UK.
Großbritannien behauptet Führungsrolle in Europa
Besonders im Fokus steht das Vereinigte Königreich: 13 Projekte mit insgesamt 8,5 GW Offshore-Kapazität sind technisch bereit für die Teilnahme an der nächsten Clean Power Auction (Allocation Round 7), die noch in diesem Jahr startet. Sollte die Regierung fünf weitere Projekte genehmigen, könnte sich das potenzielle Ausschreibungsvolumen auf 16,3 GW erhöhen – und bei einer Lockerung der Teilnahmebedingungen sogar auf bis zu 25,6 GW anwachsen.
„Wie unser aktueller Energy Pulse-Bericht zeigt, behauptet das Vereinigte Königreich seine Position als weltweiter Vorreiter im Bereich Offshore-Windenergie – mit mehr installierter Kapazität als jedes andere europäische Land und einer noch größeren Projektpipeline, trotz des intensiven internationalen Wettbewerbs um private Investitionen“, erklärt Jane Cooper.
In der bevorstehenden Ausschreibungsrunde in UK können danach nahezu 8,5 GW neue Offshore Windkraftkapazitäten geboten werden. Diese Zahl könne sich fast verdoppeln, wenn weitere Projekte rechtzeitig genehmigt werden.
Perspektiven 2030: Weltweite Kapazität könnte auf fast 250 GW steigen
Der mittelfristige Ausblick ist noch ambitionierter: Bis Ende 2030 könnte sich die weltweit betriebsbereite Offshore-Kapazität auf rund 244 GW nahezu verdreifachen. Neue Märkte wie Indonesien, Chile, Guernsey, Bermuda und Malta haben in den vergangenen zwölf Monaten ihre ersten Offshore-Projekte definiert.
Quelle: IWR Online
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