25.03.2021, 14:58 Uhr

RWE trifft finale Investitionsentscheidung für 1.400 MW-Offshore-Projekt Sofia


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Essen - Der Essener Energiekonzern RWE hat mit der finalen Investitionsentscheidung für das Rekord-Offshore-Projekt Sofia in der britischen Nordsee einen wichtigen Meilenstein erreicht. In den nächsten Wochen sollen die Verträge mit den Lieferanten finalisiert werden.

Die britische Regierung setzt auf die Offshore Windenergie in der britischen Nordsee. Drei der vier riesigen Teilgebiete Doggerbank (A bis C) werden durch Equinor und SSE Renewables errichtet, der italienische Energiekonzern Eni hält seit 2020 je 10 Prozent an den Projekten A und B. Das vierte Cluster (Sofia) baut RWE alleine. RWE hat jetzt die nächste Phase des Projektes eingeläutet, die Baumaßnahmen an Land sollen bereits im Frühjahr 2021 beginnen.

Bau von landseitigem Netzanschluss startet im Frühjahr 2021, Start der Arbeiten auf See in 2023

RWE treibt sein 1.400 Megawatt (MW) Offshore-Windpark-Projekt Sofia in der britischen Nordsee voran. Der Essener Energiekonzern hat die finale Investitionsentscheidung für sein bislang weltweit größtes Offshore-Projekt getroffen. Zur Realisierung des Mega-Projektes, das sich zu 100 Prozent im Besitz von RWE befindet, veranschlagt das Unternehmen eine Gesamtinvestitionssumme von rund 3 Milliarden Britischen Pfund (rd. 3,5 Mrd. Euro).

Die Arbeiten für den Bau des landseitigen Netzanschlusses sollen noch im Frühjahr 2021 beginnen, die Arbeiten auf See im Jahr 2023. Die Fertigstellung des Offshore-Windparks wird für das vierte Quartal 2026 erwartet. 2019 hat RWE für Sofia in der britischen Offshore-Auktion einen Contract for Difference (CfD)-Zuschlag erhalten und einen Preis von 39,65 Britischen Pfund je Megawattstunde (in Preisen von 2012) erzielt.

Der Sofia-Standort befindet sich auf der Doggerbank, 195 km vor der Nordostküste Großbritanniens. Sofia wird über eine Offshore-Konverterplattform verfügen, der erzeugte Strom wird über ein Hochspannungs-Gleichstrom-Exportkabel zum 220 km entfernten Einspeisepunkt in Teesside transportiert werden. Der Offshore-Windpark wird zudem eine eigene Onshore-Konverterstation aufweisen. Derzeit prüft RWE, welcher Hafen sich am besten eignet, um von dort aus langfristig die Betriebs- und Wartungsaktivitäten des künftigen Offshore-Windparks durchzuführen.

„Mit Sofia betreten wir Neuland, was sowohl die Größe der zu installierenden Turbinen als auch die Entfernung zur Küste betrifft. Durch das Projekt werden wir wertvolle Erfahrungen gewinnen, die uns bei künftigen Vorhaben zugutekommen. Dazu zählt insbesondere die Entwicklung unserer beiden neuen, benachbarten Standorte auf der Doggerbank, für die wir erfolgreich in der jüngsten britischen Offshore-Windauktion geboten haben“, so Sven Utermöhlen, Chief Operating Officer Wind Offshore Global bei RWE Renewables.

Lieferverträge sollen in den nächsten Wochen finalisiert werden

Für alle Hauptkomponenten des Offshore-Windparks wurden bereits die Lieferanten vorausgewählt, die Verträge sollen in den kommenden Wochen abgeschlossen werden. Siemens Gamesa Renewable Energy wird 100 seiner 14-MW-Offshore-Windturbinen (Typ: SG 14-222 DD) liefern, die zur Installation auf der Doggerbank im Jahr 2024 marktreif sein sollen. Ein Konsortium aus GE Grid Solutions und Sembcorp Marine wird das Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungssystem (HGÜ) liefern, Prysmian Group HGÜ-Exportkabel. Das internationale Marineunternehmen Van Oord wurde für Monopile-Fundamente und die parkinterne Verkabelung ausgewählt. Das Unternehmen wird ein Logistikdrehkreuz im Nordosten Großbritanniens einrichten, um von dort aus die Arbeiten auszuführen.

RWE baut Offshore-Portfolio in Großbritannien weiter aus

Neben Sofia errichtet RWE derzeit in Großbritannien den 857 MW Offshore-Windpark Triton Knoll (RWE Anteil: 506 MW). Zudem treibt RWE vier Erweiterungsprojekte voran, die zusammen eine potenzielle installierte Leistung von rund 2.600 MW aufweisen (RWE-Anteil: 1.300 MW) und sich bereits in der öffentlichen Konsultation befinden. Vor kurzem hat der Energiekonzern zudem von der britischen Crown Estate in der Offshore-Wind-Leasing-Auktion von The Crown Estate Round 4 den Zuschlag für zwei weitere Standorte auf der Doggerbank, 110 Kilometer vor der Nordostküste Englands. mit einer potenziellen Gesamtkapazität von 3.000 MW erhalten.

Quelle: IWR Online

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