08.03.2024, 15:30 Uhr

Energiesicherheit bei Strom: Großbritannien stellt 1 Milliarde Pfund für Flaggschiff-Programm Erneuerbare Energien bereit


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London – Die britische Regierung setzt verstärkt auf den Ausbau erneuerbarer Energien und kündigt das größte Budget aller Zeiten für die bevorstehende Auktionsrunde der Contracts for Difference (CfD) an. Vor allem die Offshore Windenergie profitiert von dem geplanten Wachstumsschub.

Das britische Energieministerium (DESNZ) wird für die Auktion zum Ausbau der erneuerbaren Energien den mit 1 Milliarde Pfund bisher größten Geldtopf aller Zeiten zur Unterstützung der Energiesicherheit bereitstellen. Das Budget soll dazu beitragen, Investitionen in erneuerbare Energien anzukurbeln und zudem Großbritannien dabei helfen, fossile Brennstoffe durch billigere, sauberere und heimische Energie beim Übergang zu Netto-Null zu ersetzen. Der Ökostromanteil in Großbritannien liegt derzeit bei über 40 Prozent.

Offshore Windenergie im Fokus: Britische Regierung stellt 800 Millionen Pfund bereit

Das jetzt vorgestellte Flaggschiff-Programm für Erneuerbare Energien signalisiert die umfassende Unterstützung der britischen Regierung, weitere Investitionen in den florierenden britischen Sektor für erneuerbare Energien voranzutreiben und mehr saubere, sichere und erschwingliche Energie einzuführen und gleichzeitig zum Wachstum der Wirtschaft beizutragen.

Nach einer umfassenden Prüfung der neuesten Erkenntnisse, einschließlich der Auswirkungen globaler Ereignisse auf die Lieferketten, hat die Regierung von den über 1 Milliarde Pfund eine Rekordsumme von 800 Millionen Pfund für die Offshore Windenergie vorgesehen, die einen separaten Fördertopf erhalten hat. Damit handelt es sich um die bisher größte Runde, denn für die Offshore Windenergie wird viermal mehr Budget zur Verfügung gestellt als in der vorherigen Runde, teilte das britische Energieministerium mit.

Ausbau der Offshore Windenergie in Großbritannien 2030: 50 GW Offshore Windkraftleistung und 90.000 Arbeitsplätze

Das neue britische Programm für die Offshore Windenergie folgt auf die Erhöhung des Höchstpreises für Offshore Windenergie und schwimmende Offshore Windenergie im November 2023. Der maximale Gebotspreis für Offshore Windprojekte wurde auf 73 GBP/MWh und für schwimmende Offshore-Windprojekte auf 176 GBP/MWh angehoben. So werde sichergestellt, dass Großbritannien weiterhin ein weltweiter Vorreiter in der Windenergie bleibe, so das britische Energieministerium weiter. Großbritannien will danach bis 2030 Offshore Windkraftanlagen mit einer Leistung von 50 GW (50.000 MW) errichten, darunter 5 GW schwimmende Offshore Windkraftanlagen (Floating Offshore).

Seit 2010 wurden im Vereinigten Königreich 300 Milliarden Pfund an öffentlichen und privaten CO2-armen Investitionen getätigt. Für die britische Energiewende werden laut Energieministerium bis 2030 weitere private Investitionen in Höhe von 100 Milliarden Pfund erwartet, die bis zu 480.000 Arbeitsplätze schaffen könnten, darunter 90.000 Arbeitsplätze im Offshore-Windsektor.

Über das Budget der Zuteilungsrunde 6 in Großbritannien und das CfD-Programm

Im Rahmen der Auktion stehen von den insgesamt über 1 Milliarde Pfund für die Onshore Windenergie 120 Millionen Pfund zur Verfügung, für die schwimmende Offshore Windenergie und Geothermie insgesamt 105 Millionen Pfund und für die Offshore Windenergie 800 Millionen Pfund. Diese Budgetangaben werden laut britischem Energieministerium in Preisen von 2011-2012 dargestellt. Das entspricht in heutigen Preisen, basierend auf dem Consumer Price Index (CPI), insgesamt rd. 1,4 Milliarden Pfund.

Beim Contracts for Difference (CfD)-Modell erhalten die Investoren bei einem Zuschlag einen garantierten Vergütungspreis für den eingespeisten Strom. Fällt der Großhandelspreis unter den garantierten Preis, erhalten die Investoren die Differenz zum Garantiepreis erstattet. Steigt der Großhandelspreis dagegen über den Vergütungspreis, müssen die Investoren den darüber liegenden Preis wieder zurückzahlen.

Neil McDermot, CEO der Low Carbon Contracts Company, sagte: „Wir begrüßen die Neuigkeiten von DESNZ zum Budget für die Zuteilungsrunde 6, die insgesamt 1,025 Milliarden Pfund in drei Töpfen umfasst. Als privatrechtlicher Kontrahent des Contract for Difference-Programms freut sich LCCC darauf, künftige Projekte in sein Portfolio aufzunehmen, das derzeit aus über 31 GW erneuerbarer Stromerzeugung und 240 Verträgen über 12 Technologietypen besteht.“

Quelle: IWR Online

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