12.05.2023, 12:40 Uhr

RWE und Statkraft in erster irischer Offshore-Windauktion erfolgreich


© RWE

Münster - Die Offshore-Windenergienutzung in Irland befindet sich noch am Anfang, soll aber nach dem Willen der irischen Regierung in den nächsten Jahren deutlich an Dynamik gewinnen. Mit den vorläufigen Zuschlägen in der ersten irischen Offshore-Windenergieauktion ist jetzt ein wichtiger Meilenstein erreicht.

Die Energiekonzerne RWE und Statkraft haben im Rahmen Offshore-Windausschreibung „Offshore Renewable Energy Support Scheme Auction“ jeweils ein vorläufiges Angebot für einen Differenzvertrag (Contract for Difference, kurz CfD) erhalten. Der Zuschlag für RWE gilt für den Offshore-Windpark Dublin Array. Statkraft und sein Offshore-Partner Copenhagen Infrastructure Partners (CIP) haben sich den Zuschlag für den Offshore-Windpark North Irish Sea Array (NISA) gesichert.

RWE: Zuschlag für 824 MW Offshore-Windpark

RWE hat in der Offshore-Windenergie-Ausschreibung in Irland ein Angebot über einen CFD für den Offshore-Windpark Dublin Array mit einer geplanten installierten Leistung von 824 Megawatt (MW) erhalten. Es handelt sich bei dem Offshore-Windpark um das Offshore-Windprojekt, das RWE vor der Ostküste Irlands entwickelt.

Der Bekanntgabe der vorläufigen CfDs folgt eine formale Überprüfung des Auktionsprozesses bevor der irische Übertragungsnetzbetreiber EirGrid die Zuschläge offiziell bestätigen kann. Nachdem RWE das offizielle Angebot erhalten hat, soll ein Genehmigungsantrag gestellt werden und zudem die Detailplanung und Beschaffung der Komponenten für das Dublin-Array-Projekt abgeschlossen werden. Die finale Investitionsentscheidung will RWE treffen, wenn die Genehmigung erteilt wurde. Die vollständige Inbetriebnahme des Windparks soll 2028 erfolgen.

Der Standort des Windparks Dublin Array befindet sich rund 10 Kilometer vor der Küste der Grafschaften Dublin und Wicklow auf den Sandbänken Kish und Bray. In Abhängigkeit von dem final ausgewählten Turbinenmodell könnte der Windpark aus bis zu 50 Windkraftanlagen bestehen.

RWE entwickelt Dublin Array zusammen mit Saorgus Energy. Jeder Partner hält 50 Prozent der Anteile. Neben Dublin Array entwickelt RWE ein zweites großes Offshore-Projekt vor der irischen Küste, den Offshore-Windpark East Celtic. Dieses Projekt befindet sich noch in einer frühen Entwicklungsphase. In Irland ist RWE bereits seit mehreren Jahren aktiv und betreibt dort einen Onshore-Windpark sowie Batteriespeicher.

Statkraft und CIP planen Realisierung von 2.200 MW Offshore-Leistung in Irland

Statkraft und sein Offshore-Partner Copenhagen Infrastructure Partners (CIP) haben in der Ausschreibung den Zuschlag zur Entwicklung des Offshore-Windparks North Irish Sea Array (NISA) vor der Ostküste Irlands mit einer geplanten Leistung von 500 MW erhalten. Der Standort des Projektes befindet sich vor der Küste der Grafschaften Dublin, Louth und Meath.

„Wir freuen uns sehr über den erfolgreichen Abschluss, der einen wichtigen Meilenstein für uns und unsere Partnerschaft mit Statkraft darstellt. Der 20-Jahres-Vertrag bietet eine solide Grundlage für die weitere Entwicklung des NISA-Projekts, das zur Erreichung des irischen Ziels für erneuerbare Energien bis 2030 beitragen und das Potenzial der Offshore-Windenergie auf dem Markt erschließen wird", begrüßt Nischal Agarwal, Partner bei CIP den Zuschlag.

Statkraft hatte im Januar eine Partnerschaft mit CIP angekündigt. Ziel ist es, bis zu 2.200 MW Offshore-Windleistung vor der irischen Küste zu entwickeln. Im Rahmen des Joint Ventures erwirbt CIP einen Anteil von 50 Prozent an Statkrafts Offshore-Windportfolio in Irland.

Irland Ziel: 80 Prozent regenerative Stromerzeugung bis 2030

Die Nutzung der Offshore-Windenergie befindet sich in Irland noch in der Initialisierungsphase. Ende 2022 war lediglich ein Offshore-Windpark mit einer Gesamtleistung von 25 MW in Betrieb. Ziel der irischen Regierung ist es, die Offshore-Windenergie bis 2030 auf eine Kapazität von 7.000 MW (7 GW) auszubauen. Irland strebt bis zum Jahr 2030 an, 80 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energien zu gewinnen.

Quelle: IWR Online

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