25.08.2021, 12:37 Uhr

Schifffahrt: A.P. Moller-Maersk forciert Dekarbonisierung mit grünem Methanol


© Maersk

Kopenhagen – Der Trend zur Dekarbonisierung der Wirtschaft erreicht zunehmend auch die Schifffahrt. Das integrierte Containier-Logistikunternehmen A.P. Moller-Maersk bestellt die ersten neuen Schiffe, die mit kohlenstoffneutralem Methanol betrieben werden können.

Im Rahmen der turnusmäßigen Erneuerung der Schiffsflotte will die dänische Reederei Maersk neue Containerschiffe mit nachhaltigen Antrieb einsetzen. Das Unternehmen folgt damit auch dem Wunsch von Unternehmen, die zunehmend kohlenstofffreie Lösungen für ihren Seetransport nutzen wollen.

Neue Seecontainerschiffe mit Methanolantrieb ab 2024

Im ersten Quartal 2024 will Maersk das erste von acht großen Seecontainerschiffen vorstellen, die mit kohlenstoffneutralem Methanol betrieben werden können. Die Schiffe werden von Hyundai Heavy Industries (HHI) in Südkorea gebaut und haben eine Nennkapazität von ca. 16.000 Containern (Twenty Foot Equivalent - TEU). Die Vereinbarung mit HHI beinhaltet eine Option für 4 weitere Schiffe im Jahr 2025. Die Schiffsserie wird ältere Schiffe ersetzen, die zwischen 2020 und Q1 2024 das Ende ihrer Lebensdauer erreichen, und jährliche CO2-Einsparungen von rund 1 Million Tonnen ermöglichen. Die Investitionsausgaben für die angekündigten Schiffe sind in der aktuellen Prognose für 2021-2022 in Höhe von 7 Mrd. USD enthalten.

Große Kunden von Maersk erwarten kohlenstoffreie Lösungen

Mehr als die Hälfte der 200 größten Kunden von Maersk haben sich ehrgeizige wissenschaftlich fundierte oder kohlenstofffreie Ziele für ihre Lieferketten gesetzt oder sind dabei, dies zu tun, teilte das Unternehmen mit. Im Rahmen der kontinuierlichen Zusammenarbeit von Maersk mit seinen Kunden haben sich Unternehmen wie Amazon, Disney, H&M Group, HP Inc, Levi Strauss & Co, Microsoft, Novo Nordisk, The Procter and Gamble Company, PUMA, Schneider Electric, Signify, Syngenta und Unilever dazu verpflichtet, aktiv kohlenstofffreie Lösungen für ihren Seetransport zu nutzen und zu skalieren.

Schiffe können im Dual-Betrieb eingesetzt werden – Kunden wollen Lieferketten dekarbonisieren

Die Schiffe sind mit einer Dual-Fuel-Motorisierung ausgestattet. Die zusätzlichen Investitionskosten (CAPEX) für die Dual-Fuel-Fähigkeit, die sowohl den Betrieb mit Methanol als auch mit konventionellem, schwefelarmem Treibstoff ermöglicht, werden sich in einer Größenordnung von 10-15 Prozent des Gesamtpreises bewegen, so Maersk. „Wenn wir das Klimaproblem in der Schifffahrt lösen wollen, ist jetzt die Zeit zum Handeln gekommen. Dieser Auftrag beweist, dass kohlenstoffneutrale Lösungen heute in allen Segmenten der Containerschifffahrt verfügbar sind und dass Maersk der wachsenden Zahl unserer Kunden, die ihre Lieferketten dekarbonisieren wollen, verpflichtet ist. Außerdem ist dies ein deutliches Signal an die Treibstoffhersteller, dass sich eine beträchtliche Marktnachfrage nach den grünen Treibstoffen der Zukunft abzeichnet“, so Soren Skou, Vorstandsvorsitzender von Maersk.

Maersk sucht Partnerschaften - Engpass grünes Methanol?

Maersk will die Schiffe so bald wie möglich mit kohlenstoffneutralem E-Methanol oder nachhaltigem Bio-Methanol betreiben. Allerdings stellt die Beschaffung einer ausreichenden Menge ab dem ersten Tag der Inbetriebnahme noch eine Herausforderung dar, da dies einen erheblichen Produktionsanstieg von „grünen“ Methanolprodukten erfordert. Die Schiffe werden mit einer Methanol-Antriebskonfiguration ausgestattet, die in Zusammenarbeit mit Herstellern wie MAN ES, Hyundai (Himsen) und Alfa Laval entwickelt wurde. Die Schiffe werden vom American Bureau of Shipping klassifiziert und fahren unter dänischer Flagge.

Quelle: IWR Online

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