10.01.2014, 11:06 Uhr

Schnelle Stromregelung: Virtuelles Kraftwerk von e2m für Primärmarkt zugelassen

Leipzig – Der Energievermarkter Energy2market (e2m) hat den Begriff des virtuellen Kraftwerks mit Leben gefüllt: Das Handelshaus aus Leipzig vermarktet einen bundesweiten Pool aus dezentralen Erzeugungsanlagen, die sich so als virtuelles Kraftwerk bündeln und einsetzen lassen.

Wie e2m berichtet, hat sich dieses virtuelle Kraftwerk nun für die Primärregelleistung präqualifiziert. e2m ist damit eigenen Angaben zufolge der erste Erzeugerpool, der als Komplettanbieter für alle Regelenergiearten am Markt zugelassen ist.

Primäregelleistung finanziell attraktivste Regelenergievermarktung

Regelleistung, oder auch Reserveleistung, dient der Frequenzhaltung im Stromnetz und wird in verschiedene Regelstufen eingeteilt, die zeitlich nacheinander eingesetzt werden: Primärregelung, Sekundärregelung und Tertiärregelung. Die Primärregelung gleicht auftretende Ungleichgewichte zwischen Erzeugung und Verbrauch innerhalb weniger Sekunden frequenzgesteuert aus und stellt somit hohe Anforderungen an Anlagen und das gesamte virtuelle Kraftwerk. Die Primärregelleistung gilt als die finanziell attraktivste Art der Regelenergievermarktung. Laut e2m ist insbesondere die Kombination mit dem Sekundär- und Minutenreservemarkt interessant.

Präqualifizierung beim Übertragungsnetzbetreiber

In Deutschland wird die Regelleistung in einem Ausschreibungsverfahren vergeben. Potentielle Anbieter von Regelleistung müssen sich dabei zunächst bei einem der vier Übertragungsnetzbetreiber präqualifizieren. Sie müssen also nachweisen, dass sie die technischen Anforderungen tatsächlich erfüllen können.

Aktuell bündelt e2m ca. 3.230 Megawatt (MW) Erzeugungsleistung im ersten virtuellen deutschen Gesamtkraftwerk. Bereits seit März 2012 handelt e2m Sekundärregelleistung mit einer Flexibilität von aktuell 130 MW.

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