26.04.2012, 11:21 Uhr

Siemens-Zahlen zu erneuerbaren Energien positiv, Probleme im Netzbereich

München - Siemens hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahrs 2012 ein Umsatzwachstum auf breiter Basis erzielt, das Ergebnis lag allerdings deutlich unter dem Vorjahreswert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wuchs der Umsatz im zweiten Quartal um neun Prozent, der Auftragseingang sank um 13 Prozent. Gründe für das rückläufige Ergebnis waren Belastungen in der Division Power Transmission sowie ein Beteiligungsverlust bei NSN. Im gestrigen Börsenhandel konnte die Siemens-Aktie leicht zulegen.

Erneuerbare Energien sind Umsatztreiber im Energy-Sektor

Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2012, das am 31. März 2012 endete, stieg der Umsatz deutlich um neun Prozent auf 19,3 Mrd. Euro. Im Sektor Energy kletterte der Umsatz um 13 Prozent auf 6,9 Mrd. Euro stieg. Damit repräsentiert der Energie-Sektor bei Siemens einen Umsatzanteil von rund 35 Prozent und bleibt damit das umsatzstärkste Segment im Konzern. Ein Rückgang beim Auftragseingang im Sektor Energy ergab sich vor allem durch weniger Großaufträge als im Vorjahreszeitraum, wie etwa ein Gas- und Dampfturbinen(GuD)-Kraftwerk in Saudi-Arabien oder drei Offshore-Windparks in Deutschland. Beim Umsatz verzeichnete das Geschäft mit erneuerbaren Energien den stärksten Zuwachs. Auch das Ergebnis kletterte im Bereich Renewable Energy im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 112 Mio. Euro besonders stark (Q2 2011: 48 Mio. Euro).

Sorgen bereitet hingegen das Teil-Geschäftsfeld Power Transmission. Im zweiten Quartal 2012 musste Siemens einen Verlust von 169 Mio. Euro hinnehmen. Die Division verzeichnete zusätzliche Belastungen von 278 Mio. Euro vor allem in Zusammenhang mit dem Netzanschluss von Offshore-Windparks in Deutschland. Diese resultierten nach Konzernangaben aus revidierten Ressourcen- und Personalplanungen sowie Verzögerungen aufgrund des komplexen Projektrahmens.

Ausblick: Energieübertragung Hauptgrund für gekürzte Gewinnprognose

Für das Geschäftsjahr 2012 bestätigt Siemens seine Erwartungen eines moderaten organischen Umsatzwachstums gegenüber dem Geschäftsjahr 2011 (Konzernumsatz 2011: 73,5 Mrd. Euro). Das Unternehmen geht weiterhin davon aus, dass der Auftragseingang den Umsatz erneut übertreffen wird und ein Book-to-Bill-Verhältnis von über eins erzielt wird. Siemens geht davon aus, dass Herausforderungen, hauptsächlich im Energieübertragungs-Geschäft, das Niveau des ursprünglichen Ziels von 6,0 Milliarden Euro für den Gewinn aus fortgeführten Aktivitäten des Geschäftsjahrs 2012 um 0,6 bis 0,8 Milliarden Euro belasten werden. Von dieser Prognose sind wesentliche Auswirkungen aus Portfoliomaßnahmen sowie aus rechtlichen und regulatorischen Themen in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres ausgenommen.

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