17.03.2014, 15:40 Uhr

Solaranlagen-Betreiber in Spanien müssen auf Großteil der Vergütung warten

Madrid – Eine Änderung des spanischen Vergütungssystems für regenerativen Strom führt teilweise zu Zahlungsverzögerungen für die Betreiber von Solarstrom-Anlagen. So werden die Betreiber zunächst nur rund 25 Prozent des im Januar produzierten Solarstroms ausbezahlt bekommen.

Bereits Ende Februar berichtete IWR Online, dass die Einspeisevergütung für Photovoltaik-Anlagen rückwirkend um bis zu 45 Prozent gekürzt werden sollte. Nun wird klar, dass auch die zustehenden Zahlungen nicht in jedem Fall pünktlich augezahlt werden. Dies berichtete nun die spanische Anwaltskanzlei Dikeos Abogados.

Nur ein Viertel der Solarstrom-Produktion soll im Januar bezahlt werden

Die nationale Markt- und Wettbewerbs-Kommission Spaniens, CNMC, hat am vergangenen Freitag (14. März 2014) beschlossen, die Januar-Solarstromproduktion nur zu gut 25 Prozent zu bezahlen. Die CNMC darf die Rechnungen für die Solarstromvergütungen nach dem neuen Recht nur noch mit Mitteln bezahlen, die ihr selbst aus dem spanischen Elektrizitätsmarkt zugeflossen sind. Die Produktionsrechnungen werden also nur insoweit bezahlt, als der CNMC liquide Mittel zur Verfügung stehen. Da der CNMC typischerweise am Jahresanfang nur geringe liquide Mittel zur Verfügung stehen, kann zunächst nur ein Viertel der eigentlichen Summen ausgezahlt werden. Die akkumulierten Rechnungen in den folgenden Monaten würden dann zu höheren Prozentsätzen bezahlt werden. Allerdings bedeutet das Vorgehen erhebliche Einschnitte und Verzerrungen hinsichtlich der Liquidität der PV-Anlagen-Betreiber.

Pauschalzahlung ersetzt Einspeisetarif

Diese Verzerrungen bei den Zahlungen gelten unabhängig von der Einführung des neuen Vergütungssystems in Spanien. Im neuen System wird die bisherige Zahlung eines Einspeisetarifs für die monatliche Einspeisemenge beendet. Stattdessen soll ein System von Pauschalzahlungen zur Gewährleistung einer Projektrentabilität von 7,5 Prozent umgesetzt werden. Dazu hat die spanische Regierung im Januar 2014 konkrete Zahlen vorgelegt. Es ist damit zu rechnen, dass das neue System im Sommer 2014 erstmals greift.

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