Statkraft baut Offshore Windenergie in Schweden aus – Antrag für 2,1 GW Baltic Offshore Delta North eingereicht
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Oslo – Der staatlich-norwegische Energieversorger Statkraft treibt die Entwicklung der Offshore-Windenergie in Schweden kräftig voran. Das Unternehmen hat jetzt einen Planungsantrag für den 2,1 GW Offshore-Windpark Baltic Offshore Delta North in der Ostsee eingereicht.
Statkraft hatte im Jahr 2023 insgesamt zehn Gebiete für neun Projekte in schwedischen Gewässern identifiziert, die sich gut für die Entwicklung der Offshore Windenergie eignen. Nach dem Offshore Windpark Beta im Jahr 2023 (2,5 GW Leistung) hat Statkraft nun ein weiteres Vorhaben auf den Weg gebracht. Weitere Großprojekte folgen.
Planungsantrag: Statkraft will Offshore Windpark Baltic Offshore Delta North in der schwedischen Ostsee bauen
Der neue Windpark Delta North mit einer Leistung von 2.100 MW (2,1 GW) soll in der schwedischen Wirtschaftszone errichtet werden, etwa 100 Kilometer östlich von Stockholm und 55 Kilometer östlich der Insel Sandhamn.
Mit der Inbetriebnahme des Offshore Windparks könnte der Großraum Stockholm jährlich etwa 8 Mrd. kWh Ökostrom erhalten, das entspricht 40 Prozent des derzeitigen Stromverbrauchs im Bezirk Stockholm. Delta Nord würde den steigenden Strombedarf des Verkehrssektors und die Notwendigkeit des Übergangs zu einer kohlenstoffarmen Industrie decken, um die aktuellen Klimaziele zu erreichen. Der Windpark könnte laut Statkraft zudem das Ungleichgewicht in der Region Stockholm beheben, in der nur etwa ein Zehntel des Stroms produziert wird, der verbraucht wird.
Der vorgeschlagene Windpark umfasst bis zu 105 in Wassertiefen von 40 bis 80 Metern am Boden befestigte Windturbinen in einem Gebiet weit draußen auf dem Meer. Das Gebiet wurde von den schwedischen Behörden als geeignet für Offshore-Windkraftanlagen eingestuft. Das geht aus der vorgeschlagenen Überarbeitung der marinen Raumordnungspläne hervor.
Abhängig von der endgültigen Anlandung und dem Standort des Netzanschlusses kann der Windpark auch an Wasserstoff- oder E-Fuel-Technologien angeschlossen werden, die für Netzstabilität sorgen, teilte Statkraft mit.
Statkraft will die Offshore Windenergie in Schweden kräftig ausbauen
Die geplanten Offshore Windparks von Statkraft befinden sich an der West-, Süd-, Ost- und Nordostküste und eignen sich nach Angaben des Energieversorgers sowohl für bodengebundene als auch für schwimmende Offshore-Windkraftanlagen.
„Die Weiterentwicklung unseres schwedischen Offshore-Windportfolios in einem Markt, in dem Statkraft über eine starke Marktpräsenz verfügt, ist ein wichtiger Bestandteil bei der Verwirklichung von Statkrafts Ambitionen im Bereich der Offshore Windenergie, bis 2040 insgesamt 6-8 GW Offshore-Wind zu entwickeln. Aufbauend auf unserem Antrag für den Offshore-Windpark Beta im vergangenen Jahr ist der Antrag für Delta einer von mehreren, die noch folgen werden, um Schweden als einen wichtigen Offshore-Windmarkt in Nordeuropa zu positionieren“, so David Flood, SVP Offshore Wind.
Der geplante Offshore Windpark Beta (2,5 GW) mit bis zu 127 Windturbinen ist von den neun Projekten das bisher am weitesten fortgeschrittene Vorhaben. Das Projekt in den südlichen Regionen der Ostsee soll bis 2030 voll betriebsbereit sein und jährlich bis zu 10,5 Mrd. kWh Strom erzeugen. Ein Genehmigungsantrag wurde im Juni 2023 bei den schwedischen Behörden eingereicht.
Über die geplanten Offshore Windprojekte von Statkraft in Schweden
Die insgesamt neun Offshore Windprojekte (Alpha, Beta, Delta Nord und Delta Süd, Epsilon, Gamma, Kappa, Lambda, Omega und Sigma) von Statkraft in Schweden erreichen nach dem derzeitigen Planungsstand eine Gesamtleistung von über 20 GW (20.000 MW). Die Projektpipeline umfasst sowohl bodenfeste als auch schwimmende Offshore Windprojekte. Die am weitesten fortgeschrittenen Offshore Windprojekte sind Beta (2,5 GW) und Delta Nord (2,1 GW).
Windenergie-Status Schweden: Windenergie an Land und Offshore Windenergie
Ende 2023 waren in Schweden Windkraftanlagen mit einer Leistung von 16,2 GW (16.200 MW) installiert. Die schwedischen Windkraftanlagen erzeugten im abgelaufenen Jahr insgesamt 34,1 Mrd. kWh Strom. Laut einer Kurzfristprognose der schwedischen Energieagentur wird die jährliche Stromproduktion aus Windkraft bis zum Jahr 2025 auf 50 Mrd. kWh (50 TWh) steigen.
Schweden verfügt über einen der längsten Küstenabschnitte Europas und die Bedingungen für die Offshore-Windenergie sind eigentlich sehr gut. Trotzdem kommt der Ausbau der Offshore Windenergie in Schweden auf Grund der schleppenden Genehmigung nur langsam in Gang. Ende 2023 waren in Schweden lediglich vier Offshore Windparks mit zusammen rd. 190 MW in Betrieb.
Der schwedische Windenergieverband Svensk Vindenergi listet mit Stand vom 21.10.2024 Offshore Windprojekte mit einer Gesamtleistung von 98 GW (98.000 MW) in verschiedenen Projektphasen auf. Zusätzlich sind in Schweden weitere Offshore Windprojekte mit über 39 GW in einem frühen Entwicklungsstadium.
Quelle: IWR Online
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