15.09.2015, 15:06 Uhr

Studie: Photovoltaik-Anlagenkosten sinken bis 2020 um 40 Prozent

Boston – Das amerikanischer Marktforschungsinstitut GTM Research sagt einen weiteren deutlichen Rückgang der Photovoltaik-Anlagenkosten bis zum Jahr 2020 voraus. Bereits zwischen 2007 und 2014 waren die Kosten je nach Region und Marktsegment um 39 bis 64 Prozent gefallen.

Bis 2020 sollen dem Bericht „PV Balance of Systems 2015: Technology Trends and Markets in the U.S. and Abroad“ von GTM Research die Kosten weltweit um 40 Prozent zurückgehen. Zudem gehen die Experten von einem anhaltenden Wachstum des globalen Photovoltaik-Marktes aus.

Wettbewerbsfähigkeit der Photovoltaik wird weniger von den Modulkosten abhängen

Die durchschnittlichen Systemkosten einer Photovoltaik(PV)-Anlage mit Installation sollen somit nach der Prognose der Marktforscher aus den USA statt 2,16 US-Dollar pro Watt (2014) nur noch 1,24 US-Dollar pro Watt betragen. Die Kosten werden jedoch je nach Region und Marktsegment schwanken. Gleichzeitig wird ein Anstieg der global installierten Leistung bis 2020 auf insgesamt 100.000 Megawatt (MW) erwartet.

Dem Bericht zufolge werden die Kosten der übrigen Komponenten (Balance of system, kurz BOS) nicht so schnell fallen werden wie die der PV-Module. Daher werden die BOS einen immer höheren Anteil der Gesamtkosten der Anlagen ausmachen. Derzeit liegt der Anteil bei einer durchschnittlichen privaten PV-Anlage in den USA bei 77 Prozent. Im Jahr 2007 waren es noch 57 Prozent. MJ Shiao, Autor des Berichts und Leiter des Solarsektors bei GTM Research, meint daher: "Die Modulkosten spielen zwar nach wie vor eine große Rolle, aber Innovationen bei der Leistungselektronik, Hardware, Installation und Integration der gesamten PV-Systeme noch wichtiger, wenn es um die Wettbewerbsfähigkeit der Photovoltaik geht, gerade wenn die Förderung weltweit zurückgeht."

Solarmodul-Hersteller senken Kosten entlang der Erfahrungskurve

Auch das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) hat im Mai 2015 eine ähnliche Prognose über die Kostenentwicklung bei den PV-Modulen veröffentlicht. Mit Blick auf die zurückliegende Preisentwicklung stellten die Freiburger Solarexperten einen Preisrückgang von 20 Prozent je Verdopplung der gesamten installierten Leistung fest. Der sogenannte Erfahrungskurveneffekt soll sich auch nach Angaben des Institutes in Zukunft fortsetzen, solange die Produkte und Herstellprozesse weiterentwickelt werden.

Quelle: IWR Online

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