02.07.2014, 14:35 Uhr

Studie: Wasserstoff und Brennstoffzellen sind wichtige Säule für Energiewende

Münster / Stuttgart – Die Bedeutung von Brennstoffzellen und Wasserstoff für die Energiewende ist groß. Sie haben das Potenzial, die Abhängigkeit von Erdöl dauerhaft zu reduzieren.

So lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie, die von der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH (LBST) im Auftrag der e-mobil BW GmbH erstellt wurde. Die Untersuchung mit dem Titel "Die Rolle von Wasserstoff in der Energiewende" wurde Ende Juni in Ulm vorgestellt.

Stromspeicherung durch Power-to-Gas Technologie

Besonderes Potenzial liegt laut Studie in der sogenannten Power-to-Gas Technologie. Dabei wird aus überschüssigem Strom Wasserstoff oder Methan erzeugt, so dass eine langfristige Speicherung großer Mengen elektrischer Energie ermöglich wird. Auf diesem Gebiet ist jedoch weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeit von Nöten, damit kostengünstige Elektrolyseure zur Verfügung stehen.

Zu den Ergebnissen der Studie äußerte sich auch Ministerialdirektor Helmfried Meinel vom Klimaministerium in Baden-Württemberg: „Mit der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie haben wir den Schlüssel, Energie bedarfsgerecht zu speichern und gleichzeitig Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Land zu sichern.“

Schnelle Nutzung im Verkehrssektor möglich

Wirtschaftlich genutzt werden die Technologien rund um Wasserstoff und Brennstoffzellen wohl am schnellsten im Verkehrssektor. „Für die Energiewende bedarf es neben einer Stromwende auch einer Verkehrswende“, so Dr. Ulrich Bünger, Koordinator der Meta-Studie bei der LBST. Hier seien es vor allem die langen Entwicklungsvorlaufzeiten, die vorausschauendes Handeln erforderten.

„Bereits heute ist zu beobachten, dass die Industrie europaweit die Errichtung einer Wasserstoff-Infrastruktur vorbereitet und sogar mit der Umsetzung begonnen hat“, fügt Franz Loogen, Geschäftsführer von e-mobil BW, hinzu.

Autoren fordern geeignete Rahmenbedingungen

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass mobile und stationäre Brennstoffzellen-Anwendungen sowie die Wasserstoff-Technologie einsatzreif sind. Geeignete Rahmenbedingungen müssten jetzt geschaffen werden, um die Technologien in den Markt einzuführen. Nach Meinung der Autoren liegen die Aufgaben der Politik hier bei ordnungs- und umweltpolitischen Maßnahmen. Gleichzeitig müsse die Industrie die Serienherstellung vorantreiben.

Toyota setzt auf Brennstoffzellen

Einen ersten großen Schritt in Richtung Verbreitung der Wasserstoff-Technologie hat vor kurzem der Automobilhersteller Toyota gemacht. Der Konzern präsentieret den Toyota FCV, ein Brennstoffzellenautomobil, das im Jahr 2015 in die Serienproduktion gehen soll (IWR Online berichtete).

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