Suntech ist praktisch insolvent - Kommt nun der Bankrott?
Münster/Wuxi, China – Die Schuldenkrise beim chinesischen Solarkonzern Suntech Power zieht weiter ihre Kreise. Das im regenerativen Aktienindex RENIXX World gelistete Unternehmen hatte in der vergangenen Woche angekündigt, eine Anleihe, die eigentlich zum 15.03.2013 fällig gewesen wäre, nicht zurückzahlen zu können. Insgesamt geht es dabei um Bonds im Wert von 541 Mio. US-Dollar. Mit 60 Prozent der Investoren konnte sich Suntech auf eine Verschiebung der Rückzahlung bis Mitte Mai einigen, den übrigen 40 Prozent blieb das Unternehmen die Auszahlung schuldig. Damit ist Suntech nach Ansicht von Analysten praktisch als zahlungsunfähig anzusehen.
Unfreiwilliges Insolvenzverfahren als Option
Medienberichten zufolge erwägen mehrere Investoren nun eine Klage, in der Folge könnte es zu einer unfreiwilligen Insolvenz von Suntech kommen. Analysten halten zudem auch ein offizielles Insolvenzverfahren für denkbar. Vor diesem Hintergrund wird derzeit darüber spekuliert, ob das Unternehmen in den USA Gläubigerschutz beantragt. Die Schuldenlast des Unternehmens wird mit rd. 2 Mrd. US-Dollar beziffert. Die Suntech-Aktie gibt im heutigen Handel deutlich nach und notiert aktuell bei 0,58 Euro (-8,21 Prozent, Stand: 18.03.2013, 10:44 Uhr).
Übernimmt nun der Staat?
Im Zuge der Verschuldungskrise bei Suntech hatte es in den letzten Monaten zudem immer wieder Gerüchte über ein Einspringen der Regierung in China gegeben. Teilweise waren Analysten davon ausgegangen, dass im Zweifelsfall der chinesische Staat in Schieflage geratene Solar-Unternehmen retten werde. Zuletzt wurden erneut Gerüchte publik, dass nun die Regionalregierung in Wuxi die Geschicke bei Suntech in die Hand nimmt. Vom Unternehmen gibt es dazu keinen Kommentar.
© IWR, 2013