24.11.2014, 10:27 Uhr

Tesla erwägt Batterie-Produktion in Deutschland

Münster – Der US-Hersteller von Elektroautos Tesla denkt darüber nach, auch in Deutschland eine Batteriefabrik zu errichten. CEO Elon Musk erklärte in einem Interview, er gehe es davon aus, dass Tesla auf lange Sicht eine Batteriefabrik in Deutschland errichten werde. Zudem spreche Tesla über eine neue Zusammenarbeit mit einem deutschen Automobil-Hersteller.

Wie Musk im Gespräch mit dem Spiegel sagte, rede man mit BMW über eine Kooperation, bei der es um Batterietechnik, Ladestationen und um die Herstellung von Karbonfasern gehe. Musk erklärte zudem, warum er die Brennstoffzellen-Technologie, die Toyata derzeit intensiv verfolgt, sowie die Plug-in-Hybride ablehnt.

Pläne für Deutschland noch unkonkret – „Gigafactory“ in Nevada im Bau

Zwar titelt der Spiegel, „Tesla plant Batteriefabrik in Deutschland“, doch noch scheinen die Pläne eher vage und eine Langfrist-Option zu sein, wie den Formulierungen von Musk zu entnehmen ist. Derzeit baut Tesla in Nevada an seiner „Gigafactory“. Zusammen mit dem japanischen Partner Panasonic sollen dort Batterien im ganz großen Stil produziert werden. Anfang November hatte Tesla bei der Vorlage der Quartalszahlen erklärt, dass der Beton für die Fundamente bereits gegossen worden sei. Möglicherweise könne die Batteriezellen-Produktion 2016 bereits früher als ursprünglich geplant losgehen, so Tesla.

Brennstoffzellen-Mobilität sinnlos?

Von der Brennstoffzellen-Technik im Verkehrssektor hält Top-Manager und Visionär Musk wenig. Das habe überhaupt keinen Sinn, lautet das vernichtende Urteil Musks zu den Plänen von Toyota, eine Serien-Fahrzeug mit Brennstoffzellen-Antrieb auf den Markt zu bringen. Die Technik ist aus seiner Sicht extrem ineffizient. Der Tesla-CEO erklärte, dass ein mit Brennstoffzellen angetriebenes Elektroauto dreimal mehr Energie benötige als eines, das mit Batterien angetrieben wird. Die Hybridformen, die sowohl auf einen batteriegespeisten Elektro- als auch auf einen Verbrennungsmotor setzen, vergleicht Musk mit einem Amphibienfahrzeug: Es sei weder im Wasser noch an Land ideal.

Tesla-Aktie auf hohem Niveau

Die Tesla-Aktie hatte im Jahr 2014 bis Anfang September kräftig zugelegt und bei über 220 Euro ein neues Allzeithoch markiert. Seit Jahresbeginn entsprach das etwa einer Verdoppelung des Kurswertes. Die Korrektur im Anschluss ließ das Wertpapier bis Mitte Oktober wieder bis auf etwa 175 Euro sinken. Seither geht es auf und ab: In der letzten Woche zählte die Tesla-Aktie mit einem Minus von 3,4 Prozent wieder zu den schwächsten Titeln im weltweiten Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World. Die Analysten von Morgan Stanley hatten die Gewinn-Erwartungen je Aktie bei Tesla für 2014 und 2015 nach unten angepasst. Das Kursziel sieht Morgan Stanley bei 320 US-Dollar (umgerechnet ca. 258 Euro). Am Montagvormittag notiert die Tesla-Aktie bei 197 US-Dollar (-0,5 Prozent, Stand 09:43 Uhr). Bis zum Kursziel von Morgan Stanley ist demnach noch ein wenig Luft.

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