31.05.2013, 15:15 Uhr

Tiefengeothermie: Neuer Bohrsimulator soll Effizienz verbessern

Celle - Die TU Clausthal in Celle hat mit der Errichtung eines Simulators für die Tiefbohrforschung (Drilling Simulator) begonnen. Nach Angaben der TU handelt es sich dabei um einen der weltweit bislang modernsten und leistungsfähigsten Simulatoren auf diesem Gebiet. Am Forschungszentrum Drilling Simulator werden künftig technische Verfahren entwickelt, die dazu beitragen sollen, die Wirtschaftlichkeit bei der Erschließung geothermischer Energie aus tiefen geologischen Schichten zu verbessern. Die neue Testanlage an der Schnittstelle zwischen Forschung und Industrie soll eine Brücke von wissenschaftlichen Verfahren zur Wirtschaft zu schlagen.

Bohrtechnische Simulationen im Maßstab 1:1 machbar

"Hochinnovative Ansätze zur Bohrungserstellung können künftig mit Hilfe des Drilling Simulators zum Teil im Maßstab 1:1 ausgeführt und experimentell untersucht werden. Mit den Softwaremodulen, die im Simulator zusammengeführt werden, können thermische, hydraulische, mechanische und chemische Prozesse und deren Wechselwirkungen in Echtzeit simuliert und geplante Bohrungen bereits vorab virtuell erkundet werden", so der Projektleiter des Vorhabens, Professor Hans-Peter Beck. An der Tiefbohrversuchsanlage in Celle sollen nach Beginn der Aufbauphase 15 Wissenschaftler forschen, deren Stellen aus Landes- und Drittmitteln neu geschaffen werden. Für die wissenschaftliche Betreuung wird eine Professur Hochleistungsbohrtechnik und Bohrlochmodellierung an der Clausthaler Fakultät für Energie- und Wirtschaftswissenschaften eingerichtet.

Projekt-Gesamtvolumen von 10 Mio. Euro

Grundsätzlich stellt das Land Niedersachsen aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) rund fünf Millionen Euro für den Bau des Testzentrums zur Verfügung. Aus Landesmitteln kommen noch einmal rund vier Millionen Euro hinzu, mit denen auch die wissenschaftliche Ersteinrichtung finanziert wird. Die TU Clausthal leistet einen zusätzlichen Eigenanteil von 700.000 Euro. Daneben unterstützen die Stadt Celle und der GeoEnergy e.V. den Aufbau des Forschungszentrums mit weiteren Mitteln.

Weitere Infos und Meldungen zum Thema

Geothermie-Zentrum Bochum stellt eigene Erdwärme-Anlage fertig


© IWR, 2013