20.09.2011, 10:21 Uhr

Umweltskandal: JinkoSolar stellt Produktion in Haining vorübergehend ein

Shanghai, China – Der chinesische PV-Hersteller JinkoSolar hat sich zu Vorwürfen geäußert, das Unternehmen sei verantwortlich für Umweltverschmutzungen durch sein Werk in Haining in der chinesischen Provinz Zhejiang. Als Reaktion auf die Kritik von Bürgern und der lokalen Regierung wurde die Produktion am betroffenen Standort laut Unternehmensangaben vorübergehend eingestellt, bis die Auswirkungen möglicher Umweltschäden bewertet und behoben wurden. Ausgelöst wurde die Verschmutzung offenbar durch Ableitungen von festen fluoridhaltigen Abfällen, die vom Werk in einen nahegelegenen Bach gelangt sind. Dadurch kam es Berichten zufolge zu einem massiven Fischsterben. In der Stellungnahme bedauert das Management von JinkoSolar die gesamten Vorfälle.

Die Anwohner aus der Stadt Haining hatten Medienberichten zufolge im Zuge der Flussverschmutzung den Komplex des Unternehmens gestürmt und gewaltsam Ihrer Wut freien Lauf gelassen. Bei der Aktion sollen 20 Menschen festgenommen worden seien. Auswirkungen auf Lieferungen bestellter Ware an Kunden durch den vorübergehenden Produktionsstillstand am betroffenen Werk befürchtet JinkoSolar indes nicht. Am Hauptstandort in Shangrao, Provinz Jiangxi, werde weiter voll produziert und die Vorräte seien ausreichend um weiter zu produzieren und Kundenwünsche zu erfüllen.

An der Börse wurde das Unternehmen jedoch abgestraft. Der Aktienkurs sank in den vergangenen 14 Tagen im Frankfurter Börsenhandel von 9,60 Euro auf 4,69 Euro (Stand: 20.09.2011, 09:19 Uhr). Damit hat sich der Wert nahezu halbiert.


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