20.02.2014, 11:32 Uhr

Voith erweitert größtes Wasserkraftwerk in Pakistan

Heidenheim – Das größte Wasserkraftwerk in Pakistan soll noch größer werden: Dazu hat der Maschinenbaukonzern Voith aus Heidenheim (Baden-Württemberg) einen millionenschweren Auftrag vom Betreiber erhalten.

Es handelt sich um das Wasserkraftwerk Tabela im Norden Pakistans. Dieses Kraftwerk erzeugt derzeit bereits rund 16 Prozent des Stroms in Pakistan. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden und der Importabhängigkeit Pakistans beim Strom zu vermindern, soll Voith die Leistung des Kraftwerks um rund 40 Prozent steigern.

Leistung des Wasserkraftwerks wächst um mehr als 1.400 MW

Der Vertrag umfasst die Lieferung von drei Generatoren, drei 470 Megawatt (MW) Turbinen, der Automatisierungssysteme sowie der elektrischen und mechanischen Kraftwerksausrüstung. Durch die Erweiterung steigt die installierte Leistung des Wasserkraftwerks um 1.410 Megawatt (MW) auf 4.888 MW. Der 1974 am Indus erbaute Staudamm und das dortige Kraftwerk Tabela soll zukünftig Pakistans steigende Energienachfrage stillen.

Für den schwäbischen Maschinenbauer ist der Auftrag im Wert von rund 200 Mio. Euro nach eigenen Angaben ein wichtiger Meilenstein auf dem asiatischen Wasserkraftmarkt. Die Ausführung des Projekts übernehmen zwei Gesellschaften von Voith Hydro. Die Generatoren und Turbinen werden im chinesischen Werk bei Shanghai hergestellt und nach Pakistan geliefert. In Deutschland werden die elektrische Kraftwerksausrüstung und die Automatisierungstechnik entwickelt und geliefert.

Pakistan will bis 2020 Wasserkraftkapazität verdreifachen

Dieser Großauftrag steht ganz im Zeichen der ehrgeizigen Ziele der Pakistanischen Regierung. Diese will den Anteil von Wasserkraft am nationalen Energiemix deutlich ausbauen um so unabhängiger von teuren Energieimporten zu werden.

Da Pakistan ein großes Wasserkraftpotenzial von rund 41.000 MW besitzt und derzeit nur rund 6.500 MW des Potenzials nutzt, will die Regierung innerhalb eines Jahrzehnts rund 14.000 MW an Wasserkraftwerken zubauen. Künftig sollen somit rund 70 Prozent des pakistanischen Energiemixes aus Wasserkraft stammen. Die Weltbank unterstützt dieses ehrgeizige Ziel und stellt die Finanzierung dieses Projektes.

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© IWR, 2014