20.04.2022, 17:18 Uhr

Weltpremiere: Nel ASA startet vollautomatische Fertigung von Elektrolyseuren zur Wasserstoff-Produktion


© Nel ASA

Oslo – Der Anteil an grünem Wasserstoff wird in Zukunft weltweit deutlich zunehmen. Eine Voraussetzung dafür ist, dass Elektrolyseure zur Massenware, industriell hergestellt und durch Skaleneffekte billiger werden. Die norwegische Nel ASA hat jetzt die offizielle Eröffnung der weltweit ersten vollautomatischen Elektrolyseur-Produktionsanlage bekannt gegeben.

Elektrolyseure sind Anlagen, in denen unter Einsatz von elektrischem Strom reiner Wasserstoff hergestellt werden kann. Noch ist der globale Markt für die Elektrolyseure in der Anfangsphase, aber das kann sich schon bald ändern. Auch das Kostensenkungspotenzial ist hoch.

Nel ASA stellt Elektrolyseure in der Fabrik auf Herøya in Serie her

Damit grüner Wasserstoff konkurrenzfähig wird, müssen die Anlagen, d.h. die Elektrolyseure, preiswerter werden. Grundlage für sinkende Investitionskosten ist eine stärkere Automatisierung und Produktion der Elektrolyseure im industriellen Maßstab.

Nel ASA plant grünen, d.h. mit regenerativen Energien erzeugten Wasserstoff, im Vergleich zu erdgasbasiertem Wasserstoff bis 2025 genauso billig oder billiger zu produzieren. Das geht nur über Skaleneffekte durch eine Massenproduktion.

"Die Hälfte der Einsparungen, die wir erzielen müssen, wird durch Scale-up und Effizienzsteigerung in der Produktion erzielt. Der Rest ergibt sich aus den Größenvorteilen und effektiven industriellen Partnerschaften", sagt Jon André Løkke, CEO von Nel.

Start mit einer Produktionskapazität von 500 MW Elektrolyseurleistung

Nel startet die weltweit erste vollautomatische Elektrolyseur-Produktionsanlage auf der südwestlich von Oslo gelegenen Halbinsel Herøya mit einer jährlichen Anlagen-Produktionskapazität von 500 MW. Nel kann die Fabrik auf eine Produktionskapazität mit einer Leistung von 2 GW (2.000 MW) steigern. Bis zum Jahr 2025 will Nel sogar eine Produktionskapazität von 10 GW erreichen.

Terje Lien Aasland, Minister für Energie und Erdöl sieht Norwegen mit seinem industriellen Umfeld gut gerüstet: „Die neue Fabrik von Nel auf Herøya ist ein Schritt in die richtige Richtung für eine Zukunft ohne Emissionen. In einem wachsenden Wasserstoffmarkt werden noch mehr Elektrolyseure benötigt, und es wird ein Zeichen von Qualität sein, dass die Elektrolyseure die Aufschrift "Made in Norway" tragen."

Nel ASA will Elektrolyseure auch in den USA herstellen

"Auf Herøya produzieren wir die besten alkalischen Elektrolyseure der Welt. Der nächste Schritt wäre, unsere PEM-Technologie in den USA in ähnlicher Weise zu industrialisieren", ist Jon André Løkke, CEO von Nel optimistisch. Grundlage sollen Elektrolyseur-Module mit 20, 100 und 200 MW Leistung bilden. Mit den groß angelegten Konzepten kann Nel die Gesamtinvestitionen optimieren, Synergien nutzen und damit die Kosten senken, so Løkke.

Quelle: IWR Online

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