11.02.2014, 09:58 Uhr

Zukunftsenergien: Was NRW und Fukushima gemeinsam planen

Düsseldorf – Beim Thema Zukunftsenergien will sich Nordrhein-Westfalen zukünftig intensiver mit der von der Atomkatastrophe betroffenen japanischen Präfektur Fukushima austauschen. NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) hat mit den Vertretern aus Japan eine entsprechende Erklärung unterzeichnet.

Damit wird die bereits bestehende Kooperation zwischen NRW und Fukushima vertieft. Bereits jetzt haben die Regionen verschiedene konkrete Handlungsfelder für die Zusammenarbeit definiert. Dazu zählen z.B. Solarenergie, Windkraft oder Speichertechnologie. Die Beziehungen sollen nun durch verschiedene Formen des Kontakts intensiviert werden. NRW und Fukushima wollen Kenntnisse auf den Gebieten der Energieeinsparung, der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien austauschen.

Nach Nuklearkatastrophe will Fukushima 100 Prozent Erneuerbare bis 2040

Die japanische Präfektur, Schauplatz der Nuklearkatastrophe vom März 2011, möchte bis 2040 ihren kompletten Verbrauch an Primärenergie aus erneuerbaren Energien bestreiten. Dieses Ziel soll auch in der stärkeren Zusammenarbeit mit NRW erreicht werden. Hierzu war Remmel bereits im letzten Jahr in der japanischen Präfektur. Zudem haben mehrere Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen an der Renewable Energy Industrial Fair (REIF) in Fukushima teilgenommen. Einige japanische Unternehmen aus Fukushima werden diesen Besuch erwidern und an der E-World in Essen teilnehmen, die heute gestartet ist.

Remmel erklärte anlässlich der Unterzeichnung: "Wir teilen die Auffassung, dass erneuerbare, effiziente und sparsam genutzte Energien der richtige und auch vernünftige Weg sind, um unsere Umweltprobleme und die drängenden Fragen des Klimaschutzes zu lösen - aber auch, um unsere Wirtschaft zu beleben und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrien weiter zu verbessern. Wir sind uns sicher: Wenn es zwei Länder gibt, die aufgrund ihrer Technologien und des Know-hows ihrer Unternehmen in der Lage sind, die Zukunftsenergien zum weltweiten Erfolg zu führen, dann sind das Japan und Deutschland."

Globale Probleme brauchen internationale Zusammenarbeit

"Klimaschutz ist eine globale Gemeinschaftsaufgabe, denn das Klima macht nicht an irgendwelchen Grenzen Halt. Auch deshalb ist es wichtig, Erfolgskonzepte mit internationalen Partnern zu teilen und gemeinsam nach Lösungen für Problemen zu suchen", sagte Remmel weiter. NRW hat im Januar 2013 das erste deutsche Klimaschutzgesetz mit konkreten Zielen verabschiedet, um Treibhausgasemissionen zu mindern. Im Klimaschutz nimmt es auf Bundesebene damit eine Vorreiterrolle ein.

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