Verunsicherung durch Vorjahresdebatte um Gebäudeenergiegesetz
Markt für Heizungen weiterhin rückläufig - Wärmewende kommt nicht in Schwung
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Köln / Berlin - Der Markt für neue Heizungen kommt im Jahr 2024 bislang nicht in Schwung. Insgesamt setzten die Hersteller von Januar bis Mai diesen Jahres 39 Prozent weniger Wärmeerzeuger ab als noch im Vorjahreszeitraum. Das geht aus der Absatzstatistik hervor, die der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) vorgelegt hat.
„Die letztjährige Debatte um das Gebäudeenergiegesetz wirkt bei den Menschen nach. Die Verunsicherung in Punkto Heizungsmodernisierung ist immer noch groß”, erklärt BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt die aktuelle Marktsituation. Zudem ist nach Auffassung des Verbandes bei den Menschen noch zu wenig bekannt, welche technischen Lösungen das Gesetz zulässt. Gleiches gilt laut BDH auch für die neu ausgerichtete Förderung.
Besonders bemerkbar macht sich die Investitionszurückhaltung bei Wärmepumpen. Die Hersteller haben von Januar bis Mai mit 74.000 abgesetzten Einheiten 52 Prozent weniger Geräte abgesetzt als noch im Vorjahreszeitraum. Dabei hatten die Hersteller gemeinsam mit weiteren Marktpartnern ihre Unterstützung für das von der Bundesregierung gesteckte Ziel zugesichert, ab 2024 jährlich 500.000 Wärmepumpen zu installieren. In diesem Kontext haben die Unternehmen teils milliardenschwere Investitionen getätigt, um zusätzliche Produktionskapazitäten aufzubauen. In der Prognose geht die Heizungsindustrie davon aus, dass im laufenden Jahr lediglich bis zu 200.000 Wärmepumpen abgesetzt werden.
Die Verunsicherung der Verbraucher spiegelt sich auch in der negativen Marktentwicklung von holzbasierten Heizungen wider. Insgesamt ging der Absatz von Biomasseheizungen um 79 Prozent zurück. Innerhalb dieses Segments schrumpfte der Markt für Pelletheizungen sogar um 81 Prozent. Das entspricht 4.000 abgesetzten Geräten.
Die negative Marktentwicklung schlägt auch auf alle übrigen Systemkomponenten der Heizung durch. So setzten die Hersteller 58 Prozent weniger solarthermische Anlagen und 50 Prozent weniger Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung ab. Auch Heizkörper und Fußbodenheizungen verzeichnen Marktrückgänge.
Vor dem Hintergrund dieser Situation fordert der BDH die Politik auf, schnellstmöglich Maßnahmen zu ergreifen. Vor allem fordert der Verband gemeinsam mit weiteren Marktpartnern eine breit angelegte Kommunikationskampagne. Die Verbraucher benötigen jetzt klare Informationen über die nun bestehenden Rahmenbedingungen. Nur so könne die Verunsicherung abgebaut und verloren gegangenes Vertrauen in die Heizungsmodernisierung zurückgewonnen werden, so der BDH.
Quelle: IWR Online
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