12.03.2009, 14:56 Uhr

Geothermieverband: Kein Bohrstopp für Erdwärme-Heizungssonden in Baden-Württemberg

Berlin (iwr-pressedienst) - Hartmut Gaßner, Präsident des GtV-Bundesverband Geothermie, zeigt sich mit der jüngsten Klarstellung des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) zufrieden: "Unser Vorstoß bei Ernst Pfister, Wirtschaftminister in Baden-Württemberg, hat Erfolg gezeigt. In Baden-Württemberg gibt es keinen generellen Bohrstopp für Erdwärmesonden."

Presseveröffentlichungen der letzten Tage hätten den Eindruck vermittelt, dass die Vorkommnisse in der Stadt Staufen durch das LGRB zum Anlass genommen würden, einen vorläufigen "Bohrstopp" in Gebieten mit Anhydrit- und Gipsvorkommen zu verhängen, so der GtV-Bundesverband Geothermie. Tatsächlich gebe es aber nur in ca. 15 % der Landesfläche geologische Situationen, die künftig erhöhte Sicherheitsmaßnahmen bei Bohrtätigkeiten verlangen würden. Diese lauteten verkürzt, dass in den ausgewiesenen Regionen die Bohrung dann zu stoppen sei, wenn diese auf eine Gipsschicht stoße. Gips sei beim Bohren leicht zu erkennen und liege regelmäßig über einer Anhydritschicht.

Das Informationssystem des LGRB wird für die relevanten Gebiete Stuttgart, Tübingen, Heilbronn, Böblingen sowie Teilen des Enz- und Rems-Murr-Kreises nach Angaben des Bundesverbandes ab etwa Juni dieses Jahres Daten und Fakten bereit halten. Bauherren und Planer können dann erfahren, ob und in welchen Tiefen Anhydrit liegt und ob maximale Tiefen für Bohrungen gelten.

"Der GtV-BV sieht sich in seinen Bemühen bestärkt, Erdwärmenutzung und Sicherheitsanforderungen in einen vernünftigen Ausgleich zu bringen", so Hartmut Gaßner weiter. Die Vorkommnisse in der historischen Altstadt seien bislang in der Form einzigartig, eine Erkundungsbohrung und ein Gutachten sollen klären, inwiefern tatsächlich ein Zusammenhang zwischen den Bohrungen und dem Heben der Erdoberfläche bestehe und wie wirksame Abhilfe gestaltet werden könne, so der Verband weiter.

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