05.08.2010, 11:24 Uhr

Fraunhofer ISI plädiert für Alleingang der EU beim Klimaschutz

Karlsruhe – Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) hat sieht bei einem Alleingang der EU in Sachen Klimaschutz keinen wesentlichen wirtschaftlichen Nachteil. Laut ISI kosteten die Klimaschutzbemühungen, auf die man sich beim Kopenhagener Klimagipfel einigte, höchstens 0,25 Prozent der Weltwirtschaftsleitung. Voraussetzung für diese Zahl sei ein freier Emissionshandel. Würde die EU bis 2020 im Alleingang ihre Emissionen um 30 anstelle von 20 Prozent senken, gehe die Wirtschaftsleistung lediglich um 0,1 Prozent zurück. Es liege eine globale Ungleichverteilung der Kostenlast vor: Während Entwicklungsländer mit BIP-Einbußen von bis zu 1,4 Prozent zu rechnen hätten, sei der Anteil in Industriestaaten bei ca. 0,1 Prozent.

Darin sieht das ISI eine Rechtfertigung für ambitioniertere Minderungsziele der Industriestaaten und für Ausgleichszahlungen an aufstrebende Nationen. Zudem bringe eine 30-prozentige Minderung den EU-Staaten Außenhandelsvorteile aufgrund ihrer Rohstoffarmut und Importabhängigkeit. Ebenso dürften bei weitergehenden Prognosen die Wohlfahrtszuwächse für künftige Generationen aufgrund geminderter Klimafolgeschäden nicht vernachlässigt werden.

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