08.01.2015, 12:28 Uhr

Solarenergie-Weltmarkt erklimmt neues Rekord-Niveau

Berlin - Die globale Photovoltaik-Nachfrage ist im Jahr 2014 aktuellen Schätzungen zufolge um mindestens zehn Prozent auf deutlich über 40.000 Megawatt angestiegen. Das ist ein neues Rekordniveau. 2015 könnte erstmals die Marke von 50.000 Megawatt-Marke überschritten werden.

Zu diesem Ergebnis kommt der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar). Wichtigste Wachstumsmärkte sind demnach Japan, China und die Vereinigten Staaten. Als Grund sieht der deutsche Solarverband insbesondere die drastisch gesunkenen Preise für Solarstromanlagen in den vergangenen Jahren.

Verdreifachung bis 2020 möglich

Solarstrom aus der eigenen Photovoltaik(PV)-Anlage ist laut BSW-Solar inzwischen in Deutschland und den meisten Ländern der Erde deutlich günstiger als Strom vom Energieversorger. Nach Einschätzungen von Energieexperten werde sich die globale Solartechnik-Nachfrage bis 2020 vor diesem Hintergrund mindestens verdoppeln, vielleicht sogar verdreifachen. Im Jahr 2013 wurden weltweit rund 38.000 Megawatt (MW) Solarleistung neu installiert.

Deutschland hinkt den Zielen hinterher

Auch in Deutschland erfreue sich Solarenergie weiterhin großer Beliebtheit, so der Verband. Die Zahl der hierzulande installierten Solarstromanlagen erhöhte sich 2014 um 75.000 Anlagen auf rund 1,5 Millionen. Allerdings hat Deutschland bei der neuinstallierten Solarleistung das selbstgesteckte Ziel wohl nicht erreicht. Der vorgesehene Zubaukorridor von 2.400 bis 2.600 MW wird voraussichtlich unterschritten. In den ersten elf Monaten waren es lediglich etwa 1.800 MW.

50.000 Mal elektrisch um die Erde

Die deutschen Solaranlagen produzierten im vergangenen Jahr die Rekordmenge von rund 35 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom. Das ist ein Anstieg von 12,9 Prozent gegenüber 2013. „Diese Energie reicht rechnerisch aus, um den Jahresstrombedarf von zehn Millionen Haushalten zu decken. Ein Elektroauto könnte mit dieser Strommenge rund 50.000 Mal die Erde umrunden“, veranschaulicht Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar.

Speicher schwer im Kommen

Neu ist nach Angaben des BSW-Solar das steigende Verbraucherinteresse nach Speichern. Ein regelrechter Preisrutsch von rund 25 Prozent hat 2014 das Interesse an innovativen Solarstromspeichern sprunghaft steigen lassen. Der Verband schätzt, dass bereits über 15.000 Haushalte in Deutschland mit Hilfe von Speichern auch in den Abendstunden relevante Anteile ihres Stromverbrauchs aus der eigenen Solaranlage nutzen. Zudem seien im dritten Quartal 2014 32 Prozent mehr Anträge für Speicher-Zuschüsse bewilligt als noch im zweiten Quartal 2014.

Neue Geschäftsmodelle und Allianzen für die Energiewende

Gegenwärtig verzeichnet der BSW-Solar ein zunehmendes Interesse bei Energieversorgern, Stadtwerken und der Wohnungswirtschaft nach Solarenergie und anderen regenerativen Energien. „Die Energiewende wird dann zum Erfolg, wenn sie von so vielen Schultern wie möglich getragen wird. Neue Geschäftsmodelle und Allianzen verschaffen der Energiewende Rückenwind und werden der Solarenergie weltweit zum Durchbruch verhelfen. Wir setzen darauf, dass die Politik diese für Klima und Versorgungssicherheit unverzichtbare Entwicklung befördern und verbliebene Hindernisse auf diesem Weg abbauen wird“, so Körnig zuversichtlich.

Quelle: IWR Online
© IWR, 2014