Frankreich: Windenergie-Zubau verdoppelt sich 2014

Berlin – In den vergangenen Jahren hinkte Frankreich mit seinen Zubauzahlen im Bereich der Windkraft hinter denen in Deutschland und anderen europäischen Staaten her. Doch im Jahr 2014 ist der Windenergie-Markt sprunghaft angestiegen.

Nach drei schwachen Jahren für die Windenergie in Frankreich, in denen zuletzt im Jahr 2013 lediglich 535 Megawatt (MW) Leistung neu hinzugebaut wurden, hat das Jahr 2014 deutlichen Aufschwung gegeben. Wie das Deutsch-französischen Büro für erneuerbare Energien (DFBEE) berichtet, hat sich das Zubau-Volumen nahezu verdoppelt.

20.000 MW bis 2020

Laut DFBEE hat die französische Windbranche für das Jahr 2014 mitgeteilt, Windparks mit einer Gesamtleistung von 1.042 Megawatt installiert und in Betrieb genommen zu haben. Damit hat Frankreich seine Leistung beim Zubau von Windenergieanlagen um satte 95 Prozent gesteigert. Frankreich hat demnach zu Beginn des Jahres 2015 eine kumulierte Windkraft-Kapazität von 9.000 MW am Netz. Ziel Frankreichs ist es, im Jahr 2020 eine Kapazität von 20.000 MW installiert zu haben. Damit ist noch viel Spielraum nach oben.

Politische Maßnahmen verantwortlich

Für die erstmal positive Entwicklung ist nach Meinung von Experten vor allem die Politik verantwortlich. Viele politische Maßnahmen die seit 2013 getroffen wurden würden zu dieser Entwicklung beitragen, wie etwa die Aufhebung der verpflichtenden Mindestanazahl von fünf Anlagen beim Bau eines Windparks oder die Einführung einer Testphase für ein konzentriertes, vereinfachtes Genehmigungsverfahren in insgesamt sieben französischen Regionen und nicht zuletzt das Ende des Rechtsstreits rund um den Erlass für die Einspeisevergütungen in der Windenergie.

32 Prozent erneuerbare Energien bis 2030

Vieles deute laut DFBEE darauf hin, dass die politischen Bestrebungen auch weiterhin einen deutlich wachsenden und steten Zubau im Bereich der erneuerbaren Energien und insbesondere der Windenergie fest im Blick haben. Die letzten Abstimmungen bezüglich des Gesetzes zur Energiewende und für grünes Wachstum, das unter anderem ein Ziel von 23% erneuerbarem Anteil am Endenergieverbrauch bis 2020 bzw. von 32 Prozent bis 2030 sowie die landesweite Einführung des vereinfachten Genehmigungsverfahrens für Windenergieprojekte vorsieht, laufen derzeit.

Fachveranstaltung im März

Um den Ausbau der erneuerbaren Energien und insbesondere der Windenergie weiter voranzutreiben, veranstaltet das DFBEE eine Fachkonferenz zum Austausch von Windbranche und Behördenvertretern. Die Fachveranstaltung, die auf Deutsch und Französisch mit Simultanverdolmetschung stattfinden wird, wird im französischen Energie- und Umweltministerium in Paris unter dem Titel „Windenergie im Spannungsfeld von Ausbauzielen und Landschaftsbild sowie Akzeptanz“ ausgerichtet.