22.02.2016, 15:52 Uhr

Senvion geht an die Börse

Hamburg - Der Windkraftanlagen-Hersteller Senvion plant den Gang an die Börse. Im Rahmen eines Börsengangs im Regulierten Markt ist eine Privatplatzierung bestehender Aktien an institutionelle Investoren vorgesehen. Der Börsengang soll im ersten Halbjahr 2016 stattfinden.

Das Unternehmen war schon einmal an der Börse gelistet, allerdings noch unter dem Namen Repower. 2007 hatten sich dann der französische Areva-Konzern und die indische Suzlon-Gruppe um die damalige Repower Systems AG einen Übernahmekampf geliefert, den Suzlon für sich entschied. Im Jahr 2011 wurde die Repower-Aktie vom Handel genommen. Nun hofft der neue Eigentümer auf Einnahmen durch das erneute IPO (Initial Public Offering), will aber wohl weiterhin Mehrheitseigner bleiben.

Deutscher Windkraftanlagen-Hersteller plant sein zweites IPO

Senvion wurde Anfang des Jahres 2015 durch die Investmentfirmen Centerbridge Partners und die von Arpwood Partners beratenen Fonds vom vorherigen Besitzer Suzlon übernommen. Der indische Windkraftanlagen-Hersteller Suzlon hat mit den Einnahmen seine eigenen Schulden reduziert. Senvion firmierte bis 2013 unter dem Namen Repower und war damit bereits im Jahr 2002 an die Börse gegangen. Nach einem Übernahmekampf, den sich 2007 Areva und Suzlon um Repower geliefert hatten, ist das Unternehmen an Suzlon gegangen. Durch ein Squeeze-Out wurden die Minderheitsaktionäre 2011 zwangsabgefunden und der Handel der Repower-Aktien an der Börse eingestellt.

Nun soll es also ein zweites IPO geben. Senvion hat seit der Gründung im Jahr 2001 Onshore- und Offshore-Windenergieanlagen mit weltweit mehr als 13.700 Megawatt (MW) Leistung installiert. Jürgen Geißinger, CEO von Senvion, sagt: "Im vergangenen Jahr hat Senvion neuen Schwung bekommen und strategische Flexibilität zurückgewonnen. Der Zugang zu den Kapitalmärkten wird unser globales Profil stärken, uns bei der Eroberung neuer Märkte helfen und unseren Wachstumskurs unterstützen." Wie IWR Online auf Nachfrage erfuhr, will Centerbridge auch nach dem IPO Mehrheitseigner bei Senvion bleiben.

Pro-Forma-EBIT-Marge bei 7,2 Prozent

Im Kalenderjahr 2015 erzielte Senvion einen Pro-forma Umsatz in Höhe von 2,14 Milliarden Euro und ein bereinigtes Pro-forma EBIT in Höhe von 154,1 Millionen Euro, das entspricht einer Marge von 7,2 Prozent. Das bereinigte Pro-forma EBITDA lag im Kalenderjahr 2015 bei rund 210,4 Mio. Euro. Im Rumpfgeschäftsjahr vom 1. April 2015 bis zum 31. Dezember 2015 erzielte Senvions wesentliche operative Tochtergesellschaft Senvion GmbH einen Umsatz von 1,68 Mrd. Euro. Im gleichen Zeitraum betrug das bereinigte EBIT 136,3 Mio. Euro. Dies entspricht einem Anstieg von um rund 89 Prozent im Jahresvergleich.

Senvion will international wachsen

Senvion will für das weitere Wachstum gerüstet und gut positioniert sein. Senvion konzentriert sich dabei auf den Ausbau seines Marktanteils mit länderspezifischen Strategien und den Ausbau des Geschäftes im Schwachwindsegment. Darüber hinaus identifiziert und erschließt Senvion kontinuierlich Märkte, in denen Nachfrage für bereits existierende Produkte besteht und in denen das Unternehmen von einer lokalen Präsenz profitieren kann. Mit dieser Strategie, die seit der Übernahme durch Centerbridge und Arpwood Partners verstärkt verfolgt wird, zielt Senvion auf eine Erhöhung des adressierbaren Marktes in Bezug auf die Windenergie-Leistung um rund 60 Prozent.

Stefan Kowski, Aufsichtsratsvorsitzender von Senvion, erklärte: "Wir unterstützen Senvion und die internationalen Wachstumsziele auf ganzer Linie. Mit dem Börsengang wird die finanzielle Stärke des Unternehmens transparent. Als unabhängiges Unternehmen kann Senvion seine volle Stärke beim Eintritt in neue Märkte einsetzen und in Innovationen und den weiteren Aufbau von Kundenbeziehungen investieren."

Quelle: IWR Online

© IWR, 2016