16.09.2002, 15:45 Uhr

DaimlerChrysler und VW kooperieren bei Kraftstoffen aus Biomasse

Hannover - DaimlerChrysler und Volkswagen wollen sich mit zweistelligen Millionenbeträgen an Forschungen zur Herstellung hochwertiger Kraftstoffe aus Biomasse beteiligen. Das 5 Mio Euro teure Engagement an einem Forschungsprojekt mit dem Freiberger Unternehmen Choren Industries GmbH solle beiden Unternehmen helfen, im vorwettbewerblichen Umfeld schneller fundierte Erfahrungen mit erneuerbaren Kraftstoffen zu sammeln, erklärten die verantwortlichen Manager bei VW, Ulrich Eichhorn, und DaimlerChrysler, Herbert Kohler, am Montag in Hannover. Weitere 5 Mio Euro kommen vom Bundeswirtschaftsministerium. Die Kraftstoffe sollen unter anderem aus Raps, Holz, Mais oder Schilf gewonnen werden und frühestens in etwa fünf Jahren marktfähig sein. Die Forschungsinitiative sei Ausdruck der Anstrengungen beider Konzerne, den Ausstoß von Kohlendioxid aus Verbrennungsmotoren möglichst zu verringern.
Während sich Volkswagen den Angaben zufolge in einem ersten Schritt für die Gewinnung von synthetischen Kraftstoffen (Sunfuel) für Verbrennungsmotoren interessiert, stehen für DaimlerChrysler Biodiesel und Methanol im Mittelpunkt. Die neuen Volkswagen-Fahrzeuge sind im Unterschied zu Daimler Chrysler bereits nahezu alle biodieseltauglich. Die in dem Projekt eingesetzten Biomassen verschiedenster Art aus der Region sollen in einem mehrstufigen Prozess zu flüssigen Kraftstoffen umgewandelt werden, die aromaten- und schwefelfrei sind. Im ersten Prozessschritt wird Biomasse in einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage zu Biokoks verarbeitet, der dann zu Synthesegas weiterverarbeitet wird. Aus dem Synthesegas lassen sich dann die gewünschten Kraftstoffe herstellen.
Zur Sicherung der Energieversorgung müsse jede erfolgversprechende Technologie zur Energiewandlung weiterentwickelt werden, fuhr Kohler fort. Deswegen arbeite DaimlerChrysler intensiv an der Brennstoffzelle. Diese Technologie mit besonders hohem Wirkungsgrad arbeite mit Wasserstoff oder ersatzweise Methanol, die bei entsprechender Herstellung wenig CO2 emittierten verglichen mit Kraftstoffen auf Rohölbasis. Allerdings braucht sie noch etliche Jahre, bis sie in großen Stückzahlen am Markt sein werde. Somit bleibe auf absehbare Zeit der Verbrennungsmotor noch das Rückgrat für den Fahrzeugantrieb und damit dessen kontinuierliche Verbesserung oberstes Gebot.
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