Meilenstein für Hochlauf der Wasserstoffindustrie: Enertrag startet 130-MW-Wasserstoffprojekt in Prenzlau

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Dauerthal/Prenzlau - Enertrag investiert in eine klimaneutrale Zukunft: Mit dem Erwerb eines Industrieareals in Prenzlau in Brandenburg setzt das regenerative Energieunternehmen ein wichtiges Signal für den Aufbau einer leistungsfähigen grünen Wasserstoffwirtschaft in Deutschland.
12.500 Tonnen grüner Wasserstoff pro Jahr: Enertrag plant in der Uckermark eine der größten IPCEI-geförderten Wasserstoffproduktionen Deutschlands – mit direktem Anschluss ans nationale Wasserstoff-Kernnetz und großem Nutzen für Wirtschaft und Region.
Grüner Wasserstoff für industrielle Transformation
Im Juli 2025 hat Enertrag den Kaufvertrag für einen Projektstandort in Prenzlau unterzeichnet, der künftig eine Wasserstoffproduktion mit einer elektrischen Anschlussleistung von 130 Megawatt beherbergen wird. Mit dem Abschluss der notariellen Beurkundung ist ein zentraler Meilenstein zur Realisierung eines der größten IPCEI-geförderten Wasserstoffprojekte Deutschlands erreicht.
Die Anlage von Enertrag ist Teil des europaweit geförderten Hy2Infra-Programms und soll jährlich bis zu 12.500 Tonnen grünen Wasserstoff erzeugen – ausschließlich aus erneuerbarem Strom.
Die Wasserstoffmengen sollen künftig in die FLOW-Pipeline eingespeist werden, die Teil des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes ist. Industriezweige mit hohem Energiebedarf wie Stahl-, Zement-, Glas- oder Düngemittelherstellung sowie der Verkehrssektor sollen davon profitieren. Ergänzt wird die Infrastruktur durch mehrere Trailer-Abfüllstationen, die eine flexible Versorgung ermöglichen.
„Mit der Sicherung des Standorts in Prenzlau schaffen wir die Voraussetzungen für eine industrielle, grüne Wasserstoffproduktion direkt an der Quelle erneuerbarer Energie. Das Projekt zeigt, wie kommunale Zusammenarbeit und industrielle Innovation zusammenwirken können, um den Wandel aktiv zu gestalten – ökologisch, ökonomisch und gesellschaftlich“, so Matthias König von Enertrag.
Wirtschaftliche Impulse für die Uckermark
Enertrag investiert rund 300 Millionen Euro in das Projekt – ein klares Bekenntnis zum Standort Uckermark. Der neue Produktionsstandort wird ressourcenschonend in eine bestehende Industriehalle integriert. Bis zu 25 neue Arbeitsplätze sollen entstehen, dazu rechnet die Stadt Prenzlau mit Gewerbesteuereinnahmen in Millionenhöhe.
Neben der Wasserstoffproduktion soll das Projekt der Region energetisch weitere Chancen geben: Die Möglichkeit zur Nutzung der entstehenden Abwärme soll gemeinsam mit den Stadtwerken geprüft werden, perspektivisch könnte die Abwärme in das städtische Fernwärmenetz eingespeist werden und so einen Beitrag zu einer kostengünstigen und klimaneutralen Wärmeversorgung leisten. Mit dem grünen Wasserstoff, der künftig vor Ort produziert wird, der geplanten Anbindung an das Wasserstoff-Kernnetz sowie der Verfügbarkeit kostengünstiger Wärme entsteht im Industriegebiet Prenzlau Nord ein hochattraktiver Standort für Industrie und Gewerbe.
Bürgermeister Hendrik Sommer begrüßt die Entwicklung: „Dass Enertrag den hiesigen Standort weiterentwickelt, ist ein positives Zeichen für unsere Stadt. Die Fokussierung auf innovative Projekte generiert Aufmerksamkeit für Prenzlau.“
Kooperation auf Augenhöhe mit der Kommune
Die Wasserversorgung und Entsorgung der Anlage erfolgt in enger Abstimmung mit den Stadtwerken Prenzlau. Der Wasserbedarf wird vollständig aus bestehenden Kontingenten gedeckt und hat keine Auswirkungen auf die allgemeine Trinkwasserversorgung.
Derzeit befindet sich das Vorhaben in der technischen Planungsphase. Die Genehmigungsunterlagen sollen im nächsten Schritt eingereicht werden. Ziel ist es, in den kommenden Jahren einen industriellen Ankerpunkt für grüne Moleküle in der Uckermark zu etablieren.
„Das Projekt zeigt, wie kommunale Zusammenarbeit und industrielle Innovation zusammenwirken können, um den Wandel aktiv zu gestalten – ökologisch, ökonomisch und gesellschaftlich“, so König abschließend.
Quelle: IWR Online
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