06.08.2025, 16:16 Uhr

Elektro-Schub auf dem Automarkt: Fast jedes fünfte Neufahrzeug fährt rein elektrisch


© IWR / Schlusemann

Flensburg/Bad Homburg - Der deutsche Automarkt erlebt im Juli 2025 eine Fortsetzung des Trends zu mehr Elektromobilität mit einem deutlichen Wachstum bei batterieelektrischen Fahrzeugen und Plug-in-Hybriden. Mit einem Marktanteil von fast 29 Prozent erreichen E-Autos (BEV & Hybride) ein neues Jahreshoch – auch dank bezahlbarer Modelle internationaler Hersteller.

Die Zulassungszahlen von Elektroautos steigen kräftig – und internationale Hersteller gewinnen weiter Marktanteile. Ihr Angebot an günstigen Einstiegsmodellen sorgt für neue Impulse auf dem umkämpften Markt. Doch für den dauerhaften Hochlauf braucht es mehr als nur attraktive Fahrzeuge.

Starker Juli für den E-Auto-Markt

Im Juli 2025 wurden in Deutschland insgesamt 264.802 Pkw neu zugelassen, ein Plus von 11,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Besonders eindrucksvoll: Der Anteil reiner Elektrofahrzeuge (BEV) erreichte im Juli mit 48.614 Pkw einen Anteil von 18,4 Prozent, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum einem Zuwachs von 58 Prozent entspricht (Juli 2024: 30.762 Pkw). Zudem ist es der dritthöchste Monatswert seit Anfang 2024. Damit fährt im Juli fast jedes fünfte neue zugelassene Auto elektrisch.

Im Bereich der Plug-in-Hybride ist mit 27.197 neu zugelassenen Pkw ein Plus von 83,6 Prozent zu verzeichnen (Juli 2024: 14.811 Pkw), damit ergibt sich für dieses Segment bezogen auf den Gesamtmarkt ein Marktanteil von 10,3 Prozent.

Deutliche Rückgänge sind im Bereich der Pkw mit Verbrennungsmotor zu verzeichnen. 72.192 neu zugelassene Pkw waren im Juli 2025 mit einem Benzinmotor (27,3 %/-13,4 %) und 40.529 Pkw mit einem Dieselantrieb (15,3 %/-6,0 %) ausgestattet. Zudem kamen 1.071 flüssiggasbetriebene Pkw (0,4 %/-0,6 %) sowie 1 Pkw mit Wasserstoffantrieb (0,0 %) und 1 Pkw mit der Brennstoffzellenantrieb (Wasserstoff) (0,0 %) zur Neuzulassung. Für Pkw mit Erdgasantrieb wurden keine Neuzulassungen registriert.

Der CO2-Ausstoß der Neuwagenflotte sank dank des Booms bei Elektrofahrzeugen um 11,2 Prozent auf durchschnittlich 107,4 g/km (Juli 2024: 121,0 g/km).

Internationale Hersteller sorgen für Schub

Neben dem generellen Wachstum des Elektromobilitätsmarktes zeigt sich ein weiterer Trend: Internationale Automarken bauen ihre Position nach einer Auswertung des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) im Elektromobilitätsmarkt aus. Im BEV-Segment lag ihr Anteil im Juli 2025 mit 19.179 neu zugelassenen Fahrzeugen bei 39,5 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht das laut VDIK einem Plus von 54,5 Prozent. Im PHEV-Markt haben die internationalen Marken im Juli nach Angaben des VDIK voraussichtlich 9.712 Fahrzeuge neu auf die Straßen gebracht, was einem satten Plus von 93,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Ihr Marktanteil lag damit bei 35,7 Prozent des gesamten PHEV-Marktes.

„Wir sehen, dass die Neuzulassungen batterieelektrischer Fahrzeuge von internationalen Herstellern zulegen. Wir führen den Anstieg auf das deutlich größere Fahrzeugangebot in den Einstiegssegmenten zurück. Innerhalb der letzten Monate haben etliche Marken neue Modelle vorgestellt, die technisch ausgereift und vor allem für breite Kunden- und Nutzergruppen bezahlbar sind“, erläutert die VDIK-Präsidentin Imelda Labbé die aktuelle Entwicklung.

Labbé mahnt jedoch, dass ein nachhaltiger Markthochlauf nur mit politischer Unterstützung gelingen könne: „Bezahlbare Fahrzeuge sind nur eine Seite der Medaille. Damit wir einen nachhaltigen Hochlauf der Elektromobilität erreichen, brauchen wir einen gemeinsamen Plan aller beteiligten Akteure für förderliche Rahmenbedingungen, der auch die Punkte Ladeinfrastruktur und Strompreise umfasst“, so die VDIK-Präsidentin weiter.

Quelle: IWR Online

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