18.11.2003, 11:30 Uhr

Strommarkt: Die Rückkehr des Monopols lässt Preise steigen


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Münster(iwr-pressedienst)- Vor fünf Jahren wurde der Startschuss für die Liberalisierung des Strommarktes in Deutschland gegeben. War der Wettbewerb im Jahr 1999 noch für jedermann sichtbar (Strom war u.a. gelb), so hat sich die Marktsituation seitdem erneut grundlegend geändert. Neue Stromanbieter und Händler wurden nach und nach wieder aus dem Markt gedrängt. Heute können die Stromkonzerne ihre Marktmacht wieder fast wie zu alten Monopolzeiten ausspielen, teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) in Münster mit. Der Margendruck sei eindeutig vorbei, höhere Preise ließen sich ohne Wettbewerbsdruck durchsetzen und die großen Stromversorger fahren in ihrem Kerngeschäft Energie wieder Rekordgewinne ein, so das IWR.
Die Ursachen für die Rückentwicklung des Wettbewerbs ist nach IWR-Angaben vielfältig. So führte die erste Fusionswelle bei den großen Stromerzeugern zu einer Konzentration auf nur noch vier Großkonzerne in Deutschland. Danach folgte eine stärkere vertikale Verflechtung der Großunternehmen mit regionalen Versorgern und Stadtwerken über höhere Beteiligungen, die den Wettbewerb weiter haben erlahmen lassen. Letztendlich habe auch bisher der politische Wille gefehlt, den Wettbewerb über eine funktionierende Regulierungsbehörde oder den Einsatz von gezielten Wettbewerbsinstrumenten aufrecht zu erhalten.
"Die bundesweiten Fusionen und regionalen Beteiligungen haben zu einer deutlichen Verstärkung marktbeherrschender Stellungen auf dem Strommarkt geführt", sagte IWR-Leiter Dr. Norbert Allnoch. Die Verbraucher werden sich angesichts fehlender Wechselalternativen auf weiter kräftig steigende Stromtarife einstellen müssen, so Allnoch.

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