28.01.2008, 17:02 Uhr

Medien am Sonntag: Hoher Ölpreis mach Förderung in Deutschland wieder attraktiv - E.on weist Vorwürfe des Siegelbruchs zurück

Münster - Der enorme Anstieg des Ölpreises macht es interessant, sich auch in Deutschland stärker nach neuen Ölfördermöglichkeiten umzusehen. Der Hamburger Öl- und Gasförderkonzern RWE Dea konzentriere sich daher wieder stärker auf die Heimatregion, heißt es in einem Bericht des Tagesspiegels. Geologen untersuchten in einem speziellen Kartenlabor Gesteinsstrukturen unter der Nordsee und einiger Regionen Niedersachsens und Schleswig-Holstein nach Ölvorkommen. Im Fokus stehen dabei lediglich alte Felder, die noch einmal gründlich nach kleinen Schollen in der Umgebung abgesucht werden. Die Chancen stünden nicht schlecht, dass etwa die jährliche Fördermenge der größten Bohrinsel in der Nordsee von zwei Mio. Tonnen länger stabil gehalten werden könne als noch vor einigen Jahren abzusehen war, heißt es in dem Bericht.
E.on weist Vorwürfe des Siegelbruchs zurück
Die EU-Wettbewerbsbehörde hat dem E.on-Konzern vorgeworfen, während EU-Ermittlungen im Jahr 2006 zum Thema Wettbewerbsverstöße ein Siegel gebrochen zu haben. Wie bereits berichtet wurde, müsste E.on ein Bußgeld von bis zu einem Prozent des Jahresumsatzes zahlen, falls sich diese Anschuldigungen bewahrheiten sollten. Der Energiekonzern unterstrich noch einmal, dass das Siegel, das eine Tür zu einem Raum mit Beweismaterial absichern sollte, zwar beschädigt gewesen war, dies aber auf unsachgemäße Anwendung seitens der Beamten sowie auf Umbaumaßnahmen im Hause zurückzuführen sei, berichtet die Süddeutsche Zeitung. So werde bei Entfernen dieser speziellen Art von Siegeln durch eine chemische Reaktion das Wort "void" für "entwertet" sichtbar. Nach E.on-Angaben seien aber nur vereinzelt Bruchstücke von Buchstaben zu erkennen gewesen. Eine Ecke sei dem Bericht zufolge um zwei Millimeter verschoben gewesen. Der Konzern sehe darin nur eine leichte Beschädigung des Siegels. Doch damit liegt nach Ansicht der EU immer noch die Beweislast, dass tatsächlich niemand den Raum betreten hat, eindeutig bei E.on. Auch eine kleine Beschädigung eines EU-Siegels reiche für eine Belastung E.ons aus.
Wirtschaftsminister Glos wirft Umweltminister Gabriel Verteuflung von Atomenergie vor
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos hat in einem Brief an Umweltminister Gabriel eine Internetseite sowie Infomaterial zum Thema Atomenergie beim Bundesumweltministerium kritisiert. Glos forderte die sofortige Löschung der entsprechenden Materialen, heißt es in einem Artikel der Welt am Sonntag. Seiner Ansicht nach werde dort zu einseitig und tendenziös über die Kernenergie aufgeklärt, so fehle insbesondere der Hinweis auf die Wirtschaftlichkeit sowie der Versorgungssicherheit beim Atomstrom. Bei der Entsorgung von Atommüll versuche Gabriel gar zu manipulieren, heißt es in dem Brief, der auch der Zeitung vorliegt. Gabriels Interpretation der Vereinbarung zum Endlagerprojekt Gorleben spiegele den Inhalt nicht korrekt wider. In einem Antwortbrief habe Umweltminister Gabriel indessen darauf hingewiesen, dass der Bildungsservice des BMU von der UN ausgezeichnet wurde, auch werde die Initiative von der Unionspolitikerin und Wissenschaftsministerin Annette Schavan maßgeblich unterstützt. Außerdem stehe sie unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Wie Gabriel in seinem Antwortschreiben weiter ausführt, sei es erfreulich, dass die ausgezeichneten Unterrichtsmaterialien auch das Interesse von Glos finden. Für eine Überarbeitung aus den vom Wirtschaftsminister angeführten Gründen sieht Gabriel jedoch keinen Handlungsbedarf.
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Quelle: iwr/stromtarife/28.01.08/