Energie heute: Airbus will Spritverbrauch senken
Münster - Der Flugzeugbauer Airbus will bei seinen nächsten Flugzeugmodellen den Spritverbrauch und den Lärm deutlich senken. Wenn man es nicht schaffe, ökologische Probleme zu lösen, gefährde man das Wachstum der Luftfahrt, zitiert die WELT den Chef des Mutterkonzerns EADS, Louis Gallois. Staatliche Maßnahmen zur Senkung des Treibstoffverbrauchs wie z.B. eine höhere Besteuerung für Kerosin stehe Gallois positiv gegenüber. Der hohe Ölpreis habe auch bereits gute Anreize gegeben. Strengere Auflagen könnten die Airlines dazu veranlassen, ihre Flugzeugflotten schneller zu modernisieren. Die Luftfahrtindustrie hat sich gegenüber der EU verpflichtet, die CO2-Emissionen und den Lärm der Jets bis zum Jahr 2020 um 50 Prozent zu senken. Gallois bekräftigte, dass Airbus das Ziel erreichen werde. Die Flugzeugbauer sollen die Hälfte zu den Einsparungen beitragen, den Rest teilen sich Triebwerkshersteller und die Airlines durch eine bessere Auslastung der Maschinen. Trotz solcher Effizienzmaßnahmen werde der Flugverkehr insgesamt weiter zunehmen und so mehr Emissionen ausstoßen, heißt es in dem WELT-Artikel.
Mineralölverband rechnet mit steigenden Kosten für Kraftstoffe
Die geplante Erhöhung des Bio-Anteils im Kraftstoff wird nach Einschätzung des Mineralölwirtschaftsverbandes den Sprit im kommenden Jahr um 6 Cent pro Liter verteuern. Je mehr Biokraftstoffe beigemischt werden, desto teurer werde das Benzin, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Klaus Picard gegenüber dem ZDF-Magazin Frontal. Hinzu komme ein deutlich höherer Spritverbrauch. Dem Bericht zufolge sind ältere Autos, die den Kraftstoff mit der höheren Ethanolbeimischung nicht tanken dürfen, auf das teurere Super-Plus-Benzin angewiesen. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) relativierte allerdings diese Darstellung. Diese Autos machten gerade einmal 1,6 Prozent der mit Benzinmotoren betriebenen Fahrzeuge in Deutschland aus, und für einen Großteil von ihnen sei von den Herstellern von Anfang an den Betrieb mit Super Plus vorgeschrieben. Der Verband geht nach Prüfung und Abstimmung mit seinen Herstellern davon aus, dass in Deutschland nur ca. 375.000 Fahrzeuge – und somit gut 1 Prozent des gesamten Pkw-Bestandes – auf den Super Plus-Kraftstoff nach DIN 51626-2 umsteigen müssen. Insgesamt beträgt der Bestand an Pkw mit Ottomotor auf Deutschlands Straßen rund 31 Mio. Fahrzeuge. Der Automobilclub ADAC rechnet hingegen mit mehreren Mio. Autofahrern, die auf das teure Super Plus umsteigen müssten, heißt es im Frontal-Bericht.
Klimadiskussion in der Autoindustrie
Mit Nachdruck hat sich Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), erneut gegen die Pläne der EU-Kommission zur CO2-Regulierung in Europa ausgesprochen. Die deutsche Automobilindustrie würde nach dem Dimas-Barroso-Vorschlag besonders hart getroffen. So müsste beispielsweise Daimler den durchschnittlichen CO2-Wert seiner Flotte um 26 Prozent und damit um mehr als das Doppelte senken, verglichen mit dem PSA-Konzern, obwohl Daimler heute nur um knapp ein Drittel höhere CO2-Emissionen hat als PSA. Rund ein Drittel der französischen Produkte würde schon heute den Zielwert für das Jahr 2012 erfüllen. Die EU-Kommission hat sich nach Ansicht des VDA-Präsidenten weniger in den Dienst der Klimapolitik, sondern eher in den der "frankophonen Industriepolitik" gestellt. Der VDA-Präsident kritisierte auch die Höhe der geplanten Strafzahlungen. Es sei nicht nachvollziehbar, dass eine Tonne CO2 die Chemie- oder Stahlindustrie lediglich 20 Euro koste, die EU-Kommission hingegen die Automobilindustrie mit bis zu 500 Euro pro Tonne belasten wolle. Bereits bei einer Zielabweichung von nur 1 g/km CO2 über die gesamte Flotte müsste die europäische Automobilindustrie nach den Vorstellungen der EU-Kommission bis zu 1,3 Mrd. Euro an Kompensationszahlungen leisten. Wenn die Strafzahlungen in der genannten Höhe kommen sollten, wäre das Premiumsegment mit seiner starken Marktposition der deutschen Hersteller – Weltmarktanteil 80 Prozent – besonders betroffen.
Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) und der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) haben indessen auf einer Pressekonferenz in Berlin die Vorschläge der EU-Kommission zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes von Pkw nach eingehender Prüfung als unzureichend bewertet. Um dringend notwendige Fortschritte im Klimaschutz zu erzielen, seien unter anderem höhere Strafzahlungen und zulassungsrelevante Grenzwerte unabdingbar. Die Verbände forderten die Bundesregierung auf, ihren Widerstand gegen die Brüsseler Pläne aufzugeben und statt dessen für anspruchsvollere Grenzwerte und eine schnelle Umsetzung zu sorgen. Im Vorgehen der EU sehen die drei Umweltverbände die logische Konsequenz aus dem Versagen der Autoindustrie, die ihre Selbstverpflichtung zum Klimaschutz nicht annähernd erfüllt habe. Widerstand von Autoherstellern und Bundesregierung sei deshalb völlig fehl am Platze. Als „konzeptionell falsch“ am Vorschlag der EU-Kommission bezeichnete DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch die Orientierung des CO2-Grenzwertes am Gewicht der Fahrzeuge. Nur wenn der erlaubte Treibhausgasausstoß an der Grundfläche eines Fahrzeugs festgemacht werde, gebe es einen ausreichenden Anreiz, leichtere und effizientere Modelle auf den Markt zu bringen. Die drei Umweltverbände fordern von der EU außerdem eine langfristige Strategie zur Verbrauchsminderung im Verkehr. Zielvorgaben dürften daher nicht im Jahr 2012 enden. Vielmehr müsse die Halbierung des durchschnittlichen CO2-Ausstoßes bei Neuwagen von derzeit 160 g/km auf 80 g/km bis 2020 angestrebt werden.
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Quelle: iwr/30.01.08/
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Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) und der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) haben indessen auf einer Pressekonferenz in Berlin die Vorschläge der EU-Kommission zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes von Pkw nach eingehender Prüfung als unzureichend bewertet. Um dringend notwendige Fortschritte im Klimaschutz zu erzielen, seien unter anderem höhere Strafzahlungen und zulassungsrelevante Grenzwerte unabdingbar. Die Verbände forderten die Bundesregierung auf, ihren Widerstand gegen die Brüsseler Pläne aufzugeben und statt dessen für anspruchsvollere Grenzwerte und eine schnelle Umsetzung zu sorgen. Im Vorgehen der EU sehen die drei Umweltverbände die logische Konsequenz aus dem Versagen der Autoindustrie, die ihre Selbstverpflichtung zum Klimaschutz nicht annähernd erfüllt habe. Widerstand von Autoherstellern und Bundesregierung sei deshalb völlig fehl am Platze. Als „konzeptionell falsch“ am Vorschlag der EU-Kommission bezeichnete DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch die Orientierung des CO2-Grenzwertes am Gewicht der Fahrzeuge. Nur wenn der erlaubte Treibhausgasausstoß an der Grundfläche eines Fahrzeugs festgemacht werde, gebe es einen ausreichenden Anreiz, leichtere und effizientere Modelle auf den Markt zu bringen. Die drei Umweltverbände fordern von der EU außerdem eine langfristige Strategie zur Verbrauchsminderung im Verkehr. Zielvorgaben dürften daher nicht im Jahr 2012 enden. Vielmehr müsse die Halbierung des durchschnittlichen CO2-Ausstoßes bei Neuwagen von derzeit 160 g/km auf 80 g/km bis 2020 angestrebt werden.
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