15.12.2008, 18:34 Uhr

Stadtwerke können für niedrigere Strompreise sorgen

München - Werden Stadtwerke verstärkt in der Stromproduktion aktiv, könnten sie gemeinsam für substanziell günstigere Strompreise sorgen. Die deutsche Industrie könnte dadurch etwa 4 Milliarden Euro an Stromkosten einsparen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von goetzpartners Management Consultants. "Mit einer Beteiligung an Investitionen in Kraftwerkskapazitäten können Stadtwerke (EVU) ihre Ertragskraft langfristig substanziell steigern und ihre heute nahezu ausgereizte Dividendenzahlungsfähigkeit aus freien Cash Flows absichern", sagt Günther Schermer, Partner bei goetzpartners Management Consultants und Autor der Studie.

Durch den Einstieg in die Stromerzeugung könnten EVU dem Trend der explodierenden Energiebeschaffungskosten entgegensteuern. Bezieht man alle etwa 900 EVU in Deutschland mit ein, könnten auf der Basis eines Modellansatzes ungefähr 9 Milliarden Euro in die Stromerzeugung investiert werden. Da speziell Produktionsunternehmen ein großes Interesse an wettbewerbsfähigen und langfristig stabilen Strompreisen haben, geht goetzpartners davon aus, dass sie sich mit etwa 6 Milliarden Euro an den Investitionen in Kraftwerkskapazitäten beteiligen würden. Somit stünde ein maximales Investitionsvolumen von insgesamt 15 Milliarden Euro zur Verfügung, wodurch zusätzlich neue nutzbare Kapazitäten in Höhe von 2,4 GW (rein Wind) bis 7,1 GW (rein fossil) entstünden. Dadurch könnten cirka 10 Prozent neue Kraftwerkskapazität hinzugeschaltet werden, was zu Preisreduktionen auf den Strommärkten von bis zu 11 Prozent in 2020 gegenüber dem Basisszenario führt, so der Autor.

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