Italien - weiterhin Wachstum bei erneuerbaren Energien
Gelsenkirchen (iwr-pressedienst) – Da Italien bei seiner Stromgewinnung zu 85 Prozent von Importen abhängig ist, besteht eine hohe Nachfrage nach erneuerbaren Energien. Ende 2008 waren in Italien Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 232 MW installiert. Ein Großteil der neu errichteten Anlagen (116 MW) ist auf die 2008 in Kraft getretene Einspeise-Verordnung "Conto Energia" zurückzuführen. Ein weiteres Wachstum wird erwarten.
Die erneuerbaren Energien haben in Italien Ende 2007 rund 16 Prozent zur Stromerzeugung beigetragen, bis 2010 soll deren Anteil auf 25 Prozent steigen. Allein die Enel Greenpower beabsichtigt, die Kapazitäten im Bereich der erneuerbare Energien (ohne Wasserkraft) bis 2012 auf 1.500 MW zu erweitern. Dabei herrscht in Italien bei erneuerbaren Energieanlagen ein relativ starkes regionales Gefälle. Während ein Fünftel der Solarstromkapazitäten in Nordostitalien installiert sind, werden in Süditalien am häufigsten Windenergieanlagen errichtet.
Immer mehr italienische Großkonzerne diversifizieren in erneuerbare Energien. So will der Reifenhersteller Pirelli mittels eines neuen Energiefonds bis zu 250 Mio. Euro in Fotovoltaikanlagen investieren. Der Textilmaschinenbauer Radici ist auf der Suche nach Partnern, um das "fünfte Standbein", den Energiesektor zu installieren. Bei Windkraft- und Solar-Technik ist Italien weitgehend auf ausländisches Know-how z.B. auf Kooperationen mit deutschen Unternehmen angewiesen. Die Anbahnung solcher Kooperationen steht daher im Mittelpunkt eines Seminar- und Matchmaking-Events, dass die IHK Nord Westfalen am 24.06.2009 im Besucherzentrum der Gelsenwasser AG in Haltern durchführt. 15 italienische Unternehmen aus den Bereichen Wind-, Solar- und Bioenergie sowie Energieeffizienz haben ihr Interesse bekundet.
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