Greenpeace: Küstenländer sollen CCS-Gesetz boykottieren
Berlin – Greenpeace hat die Landesregierungen von Niedersachsen und Schleswig-Holstein dazu aufgefordert, das CCS-Gesetz der Bundesregierung abzulehnen. Wegen des Widerstands in der Bevölkerung gegen CCS wollen die beiden Bundesländer nach Angaben der Umweltorganisation die CO2-Verpressung unter ihrem Gebiet vollständig ausschließen. In der 20 km umfassenden „Ausschließlichen Wirtschaftszone“ vor den deutschen Küsten könne der Bund jedoch ohne Ländermitsprache CO2-Endlager errichten. Diese können nach Angaben von Greenpeace direkte Auswirkungen auf die Küstenregionen haben. Im Umkreis von bis zu 50 km steige durch CO2-Verpressung der Druck, sodass salziges Wasser aus Hohlräumen verdrängt werden könnte und das Grundwasser verunreinigt.
Forderung nach flächendeckendem CCS-Verbot
Die CO2-Lagerung unter dem Meer ist nach Auffassung der Umweltorganisation besonders gefährlich, weil die Überwachung und die Beseitigung von Leckagen deutlich schwieriger sind als an Land. Im Falle einer Leckage könne das Meerwasser durch das CO2 versauern und mit weiteren Giftstoffen wie Quecksilber und Blei verschmutzt werden. Greenpeace fordert ein komplettes CCS-Verbot in Deutschland, denn die CCS-Technologie sei mit unkalkulierbaren Risiken verbunden, so Greenpeace. Das gespeicherte Gas könne langfristig wieder an die Oberfläche kommen. Außerdem sei CCS erst 2030 flächendeckend einsetzbar und damit zu spät verfügbar.
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© IWR, 2011