26.05.2011, 15:54 Uhr

Schweiz: Bundesrat beschließt schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie

Bern - Der schweizer Bundesrat will weiterhin eine hohe Stromversorgungssicherheit im eigenen Lande garantieren, dabei mittelfristig jedoch auf Kernenergie verzichten. Die bestehenden Kernkraftwerke sollen dem Beschluss zufolge am Ende ihrer Betriebsdauer stillgelegt und nicht durch neue Kernkraftwerke ersetzt werden. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, setzt der Bundesrat im Rahmen der neuen Energiestrategie 2050 auf verstärkte Einsparungen (Energieeffizienz), den Ausbau der Wasserkraft und der neuen erneuerbaren Energien sowie wenn nötig auf fossile Stromproduktion (Wärmekraftkopplungsanlagen, Gaskombikraftwerke) und Importe. Zudem sollen die Stromnetze rasch ausgebaut und die Energieforschung verstärkt werden.

39% des Stroms aus Kernenergie

Mit einem schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie steht die erforderliche Zeit für die Umsetzung der neuen Energiepolitik und den Umbau des Energiesystems zur Verfügung. Derzeit tragen die Wasserkraft rund 56%, die Kernkraft 39% und die konventionell-thermischen sowie andere Anlagen rund 5% zur Stromproduktion bei. Gezielte Forschung auf nationaler und internationaler Ebene, Technologietransfer zwischen Hochschulen und Industrie sowie der Aufbau neuer, innovativer Unternehmen sollen den Umbau des Energiesystems unterstützen. Gleichzeitig wird damit das Umfeld für Firmen im Bereich Cleantech erheblich gestärkt, mit entsprechenden Auswirkungen auf die Arbeitsplätze.

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