03.06.2011, 10:16 Uhr

Eurosolar: Energiewende ist nur ein Pyrrhussieg

Bonn - Eurosolar verurteilt den Versuch der Bundesregierung, entgegen den Empfehlungen der Ethikkommission den Atomausstieg zugunsten der deutschen Energiekonzerne zu instrumentalisieren. Anstatt jetzt den Ausbau der erneuerbaren Energien zu beschleunigen, wird das Tempo der Energiewende durch die geplante EEG-Novelle massiv gedrosselt und kann schon in wenigen Jahren vollständig zum Erliegen kommen, so Eurosolar. Die Wachstumsraten für Onshore-Wind, Photovoltaik und bäuerliche Biogasanlagen werden einbrechen, lautet die Prognose.

Die in der EEG-Novelle 2012 geplanten weiteren Einschränkungen des sogenannten Ökostromprivilegs und die parallele Einführung einer Marktprämie verschlechtern zudem die wirtschaftliche Lage kleinerer und mittlerer Unternehmen, die Ökostrom vertreiben, dramatisch. Die seit Jahren kostengünstig und erfolgreich praktizierte Marktintegration regenerativ erzeugten Stroms soll eingetauscht werden gegen eine ineffiziente Marktprämie, die nur zu teuren Mitnahmeeffekten führt und wiederum die großen Energiekonzerne bevorzugt, kritisiert Eurosolar. Während durch das Ökostromprivileg bei den Bürgern besonders begehrte Vertriebe gefördert würden, die aufgrund ihres hohen regenerativen Stromanteils von besonderer Bedeutung für die künftige Energieversorgung sind, gingen von der Marktprämie keine Anreize für eine verbesserte Netzintegration regenerativ erzeugten Stroms aus. Wer eine sichere erneuerbare Energieversorgung wirklich will, muss Anreize für den Ausbau von Stromspeichern geben und einen Speicherbonus im neuen EEG verankern anstatt eine wettbewerbsfeindliche Marktprämie einzuführen, so das Eurosolar-Fazit.

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