RWE-Windpark in Spanien liefert nach Repowering doppelt so viel Strom - Alte Rotorblätter werden recycelt

© RWE AG
Essen – Der Energieversorger RWE hat den modernisierten Windpark Muel in der spanischen Region Aragon bei Zaragoza in Betrieb genommen. Mit dem Repowering-Projekt wird die Stromproduktion am Standort mehr als verdoppelt.
Neben dem Austausch der bestehenden Anlagen durch neue Windturbinen der 6-MW-Klasse von Nordex zeichnet sich das RWE-Projekt durch einen konsequenten Ansatz in Bezug auf Kreislaufwirtschaft und Null-Abfall aus. Fast alle Altkomponenten werden wiederverwertet, die Rotorblätter recycelt.
Repowering in Spanien – höhere Leistung bei deutlich weniger Windturbinen
Innerhalb von nur acht Monaten wurden 27 ältere Windturbinen vom Typ Nordtank 600 kW mit einer Gesamtleistung von 16,2 Megawatt (MW) zurückgebaut und durch drei moderne Turbinen vom Typ Nordex N163/6.X mit insgesamt 19,97 MW ersetzt.
Dank der leistungsstärkeren Anlagen wird die Stromproduktion mehr als verdoppelt: Die Zahl der versorgten Haushalte steigt von 9.400 auf rund 21.000 – bei unveränderter Netzanschlussleistung. 99,82 Prozent der Materialien des alten Windparks konnten wiederverwertet oder recycelt werden. Dafür erhielt das Projekt von der unabhängigen Bureau Veritas Group das ZeroWaste-Zertifikat. Für die erzeugte Energie wurde zudem ein Power Purchase Agreement (PPA) mit einem nicht näher genannten Abnehmer abgeschlossen.
Katja Wünschel, CEO RWE Renewables Europe & Australia, erklärte: „Das ist Repowering in Bestform! Von 27 auf drei Turbinen in nur acht Monaten – und dabei die Zahl der versorgten Haushalte mehr als verdoppelt. Muel zeigt, dass Repowering Windparks ein wertvolles zweites Leben mit nahezu null Abfall ermöglicht. Viele alte Komponenten werden in unserer Windflotte wiederverwendet, selbst die Rotorblätter werden recycelt und weiterverwertet.“
Windenergie-Repowering, Kreislaufwirtschaft und Null-Abfall-Lösungen
Im April 2025 wurden die alten Nordtank-Turbinen nach 27 Jahren zuverlässigem Betrieb vom Netz genommen. Das auf Kreislauflösungen spezialisierte Unternehmen RenerCycle übernahm den Rückbau der Anlage und die Verwertung sämtlicher Komponenten. Insgesamt werden 1.350 Bauteile für den späteren Einsatz in anderen RWE-Windparks aufbereitet, 1.825 Tonnen Eisenmaterial zurückgewonnen und mehr als 99,8 Prozent der Materialien – darunter 81 Rotorblätter – recycelt. Ziel ist die Wiederverwendung von Glasfasern, Harzen und weiteren Stoffen in unterschiedlichen Anwendungsbereichen.
Förderung durch EU-Programm
Das Repowering-Projekt Muel wird aus der Recovery and Resilience Facility gefördert. Grundlage ist die Verordnung (EU) 2021/241 des Europäischen Parlaments und des Rates im Rahmen des Recovery-, Transformations- und Resilienzplans, finanziert durch die Europäische Union – NextGenerationEU.
Großes Potenzial für Repowering in Spanien
Nach Angaben von RWE erreichen in Spanien in den kommenden Jahren rund 10 Gigawatt Onshore-Windleistung ein Betriebsalter von 25 Jahren. Daraus ergibt sich ein erhebliches Repowering-Potenzial. Moderne Windkraftanlagen ermöglichen es, die erneuerbare Stromerzeugung zu steigern, Umweltwirkungen zu verringern und die Netzintegration durch höhere Leistungsfähigkeit zu verbessern.
RWE Renewables Iberia treibt die Energiewende in Spanien weiter voran und entwickelt landesweit Projekte im Bereich erneuerbarer Energien. Das Unternehmen betreibt 18 Onshore-Windparks mit einer Gesamtleistung von rund 500 MW sowie sieben großskalige Solarkraftwerke mit etwa 300 MWac auf der Iberischen Halbinsel.
Quelle: IWR Online
© IWR, 2025