22.06.2011, 12:06 Uhr

Kernenergie: IAEA-Chef fordert weltweite Stresstests

Wien - Auf der in Wien stattfindenden Konferenz der International Atomic Energy Agency (IAEA) soll nach dem Reaktorunfall in Fukushima eine erste umfassende Analyse der Ereignisse in dem japanischen Kernkraftwerk vorgenommen werden. Im Rahmen dieser Analyse soll auch das Management der Notfallschutzmaßnahmen seitens der beteiligten Behörden und des Betreibers betrachtet werden. Die japanische Regierung hat einen Bericht zu ihren Erkenntnissen und den bisher beschlossenen Maßnahmen vorgelegt. Medienberichten zufolge forderte Yukiya Amano, Chef der IAEA, Stresstests für alle Kernkraftwerke weltweit. Unter den Mitgliedern Organisation sei das Ausmaß der Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen allerdings umstritten.

Von deutscher Seite nimmt die Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesumweltministeriums, Ursula Heinen-Esser, an der Wiener Konferenz, die vom 20. bis 24. Juni dautert, teil. Generelles Ziel der Konferenz ist es, das Sicherheitsniveau beim Betrieb der Kernkraftwerke sowie den Umgang mit Notfallschutzmaßnahmen weltweit zu verbessern. Dabei soll auf den bisherigen Erkenntnissen aus den Vorgängen in Japan aufgebaut werden. Heinen-Esser: "Nach den schrecklichen Ereignissen in Fukushima hat in vielen Staaten ein Nachdenken über die Risiken der Kernenergienutzung eingesetzt. Mit der Sicherheitsüberprüfung der europäischen Kernkraftwerke unternimmt die EU einen wichtigen Schritt, mögliche Defizite aufzudecken. Das Bundesumweltministerium hat sich nachdrücklich dafür eingesetzt, dass dieser Sicherheitsüberprüfung, den Stresstests, anspruchsvolle Kriterien zugrunde gelegt werden. Wir begrüßen, dass schnellstmögliche Überprüfungen, wie sie auch beim G8-Gipfel in Deauville gefordert wurden, weltweit zunehmend Unterstützung finden."


© IWR, 2011