27.03.2012, 18:19 Uhr

Fukushima Reaktor 2 strahlt mit zehnfach tödlicher Dosis

Tokio – Der Reaktor 2 der Atomruine von Fukushima ist viel stärker beschädigt als bisher vermutet. Nach Angaben des Betreibers Tepco hat die endoskopische Untersuchung des Kühlwasserstandes ergeben, dass der Kühl-Wasserstand von Block 2 nur noch 60 cm beträgt. Bisher war die japanische Regierung von einem Wasserstand von geschätzten 10 m ausgegangen. Wohin das Wasser geflossen ist, ist nicht bekannt. Die Wassertemperatur beträgt zwischen 48,5 und 50,0 Grad Celsius. Auch die Strahlung ist höher als bisher bekannt. So liegen die Strahlungswerte im Inneren des Block 2 beim zehnfachen einer tödlichen Dosis.

Block 4: die Angst vor einem neuen Beben

Nicht nur Block 2, auch Block 4 des ehemaligen Atomkraftwerks Fukushima stellt eine großes Risiko dar. Das Gebäude des Reaktors 4 ist stark beschädigt worden und im Abklingbecken sind noch etwa 1.300 Brennstäbe. Allerdings lagern diese im 4. Stock und im 5. Stock darüber stehen schwere Maschinen, so ein japanischer Atomingenieur. Wenn es wieder ein starkes Erdbeben gibt, dann könnte das Gebäude zusammenbrechen und erneut eine Kettenreaktion unter freiem Himmel auslösen. Ein Arbeiten auf dem Gelände wäre dann unmöglich und die Reaktoren 1,3,5 und 6 könnten außer Kontrolle geraten.

Bald alle japanischen Atomkraftwerke vom Netz

In Japan sind mittlerweile fast sämtliche Atomkraftwerke vom Netz gegangen. In dem erdbebenreichen Land stehen 54 Atomreaktoren, davon lieferten im August 2011 noch 18 und im Dezember 2011 nur noch 9 Reaktoren Strom. Im Mai 2012 soll das letzte der noch Strom produzierenden Atomkraftwerke in Japan bis auf weiteres vom Netz gehen.

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